Gesundheitspreis

Präventionsprojekt für Schüler ausgezeichnet

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Berlin -

Einmal im Jahr zeichnet die vom Wort & Bild Verlag finanzierte Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“ Projekte aus, die sich mit dem Metabolischen Syndrom beschäftigen. Dieses Mal kommt der Gewinner aus Leipzig.

Das Langzeitprojekt „Bewegungs-Kompass Leipzig“ des Instituts für Gesundheitssport und Public Health an der Universität Leipzig analysiert Gesundheit, motorische Leistungsfähigkeit, Aktivitätsverhalten und soziale Rahmenbedingungen von Grundschülern. 1109 Schüler aus 30 Grundschulen und 921 Eltern aus Leipzig nahmen im Rahmen der jährlichen Schuluntersuchungen 2014/15 erstmals daran teil. Die Untersuchung zeigte, dass soziodemografische Faktoren das Aktivitäts- und Mediennutzungsverhalten der Schüler wesentlich beeinflussen. Für die Praxis wurden gemeinsam mit Kooperationspartnern wie dem Landessportbund Sachsen zahlreiche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung entwickelt, beispielsweise Sport- und Bewegungsangebote in Schulen und Horten.

Die Jury bescheinigt dem Projekt, „dass es in allen wesentlichen Punkten den Ausschreibungskriterien für den Gesundheitspreis perfekt entspricht“: Es handele sich um ein Langzeitprojekt auf einer guten wissenschaftlichen Basis. Das Projekt zeige zudem einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz mit einem entsprechenden Stellenwert der sozialen Komponente. „Es zielt in vorbildlicher Weise darauf ab, das Verhalten und die Verhältnisse zu ändern“, lobt die Jury. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Neben dem Gesundheitspreis wurden noch zwei mit 5000 Euro dotierte Medienpreise verliehen. Sie ehren Beiträge, die über die gesundheitlichen Gefahren des Metabolischen Syndroms aufklären. In der Kategorie Print/Online geht der Medienpreis an zwei Autoren des Magazins Stern, Nicole Simon und Mathias Schneider, für den Artikel „Denk Dich schlank“. Darin haben sie sich mit den neuronalen Abläufen, Prägungen und Veränderungen im Nervensystem beschäftigt, die Übergewicht und damit verbundene Krankheiten begünstigen.

„Der Beitrag zeigt, dass genau dort ein wichtiger Ansatzpunkt für die Therapie von krankhaftem Übergewicht sowie für präventive Lebensstilveränderung liegt“, so die Jury. Die ansprechende Darstellung der unterschiedlichen Lebensläufe der Protagonisten mache den Leser neugierig und sei durch die umfassende Recherche äußerst informativ.

In der Kategorie Fernsehen wurden Marianne Falck, Almut Gronauer und Hendrik Loven für ihren Beitrag „Verführung der Zuckerlobby“ ausgezeichnet. Der Film wurde im Bayrischen Rundfunk ausgestrahlt und erläutert, wie die Zuckerindustrie seit den 60er-Jahren mit ausgeklügelten Marketingstrategien äußerst erfolgreiche Lobbyarbeit betreibt, und warum sich – trotz der gesundheitlichen Folgen des übermäßigen Konsums von Zucker – auf politischer Ebene nichts ändert. Die TV-Produktion punktete bei der Jury mit dem neuen analytischen Ansatz und der inhaltlich sehr guten Darstellung der verschiedenen Aspekte.

Einen undotierten Sonderpreis in der Kategorie Online erhält Maren Urner für ihren Beitrag „Warum verschreibt mir niemand das Wundermittel“ auf Perspective Daily. Die Autorin schildert, warum Bewegung so wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden ist und welche Krankheiten durch Bewegungsmangel entstehen können. Mit der Auszeichnung würdigt die Jury die umfassende Recherche sowie den Aktualitätsbezug des Beitrags, der durch zahlreiche Studien sowie die neueste Bewegungsstatistik der WHO belegt ist.

Den Festvortrag vor Ehrengästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien in Baierbrunn bei München hielt in diesem Jahr Dr. Johannes Wimmer, Gründer von MedServation. Sein Thema lautete: „Wie findet jeder seine beste Medizin auf allen Kanälen?“

Gegründet wurde die Stiftung 2005 von Rolf Becker. Der im Jahr 2014 verstorbene Verleger hatte sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für die Gefahren des Metabolischen Syndroms zu sensibilisieren. Mit ihrer Aufklärungsarbeit wendet sich die Stiftung an Ärzte, Wissenschaftler, Meinungsbildner und Journalisten.

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