Weltgesundheitsorganisation

Zivilisationskrankheiten als Todesfalle

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Genf -

Nach Einschätzung von UN-Experten sterben jedes Jahr Millionen Menschen

unnötigerweise an Zivilisationskrankheiten. Im Jahr 2012 seien 38

Millionen Menschen etwa durch Herzinfarkte oder Diabetes ums Leben

gekommen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Fast die

Hälfte davon – etwa 16 Millionen – starben noch vor dem 70. Lebensjahr.

Viele dieser Fälle seien vermeidbar, sagte die WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan. Die Staatengemeinschaft müsse entschlossener gegen diese „Epidemie“ vorgehen. Laut WHO nahm die Zahl vorzeitiger Todesfälle durch nicht übertragbare Krankheiten in den vergangenen Jahren deutlich zu.

Im Jahr 2000 waren noch rund 14,6 Millionen Menschen vor dem 70. Lebensjahr durch Krebs, Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Diabetes ums Leben gekommen. Betroffen seien vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer, in denen Präventionsmaßnahmen fehlten. Nach WHO-Angaben sterben dort mehr Menschen an den Folgen dieser Zivilisationskrankheiten als an Infektionskrankheiten.

In Deutschland ist das Risiko, frühzeitig an Zivilisationskrankheiten zu sterben, nach Einschätzung der Experten verhältnismäßig gering. Am höchsten ist es unter anderem in Russland und im Oman. Chan rief die Staatengemeinschaft auf, mehr in Aufklärungskampagnen zu investieren. Zudem müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, durch die Tabakkonsum, Alkoholmissbrauch und Bewegungsmangel eingeschränkt werden könnten. Hauptursachen für die Millionen frühzeitigen Todesfälle seien zudem hoher Salzkonsum und Bluthochdruck.

Die UN-Experten wiesen auch auf wirtschaftliche Folgen hin. Bis zum Jahr 2025 bezifferten sie die Einbußen für die Volkswirtschaften in weniger entwickelten Ländern auf etwa 7 Billionen US-Dollar (rund 6 Billionen Euro). Diese Summe ergebe sich aus Produktivitätsausfällen in der Wirtschaft sowie Kosten für die Gesundheitssysteme, hieß es.

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