Polizist:innen verletzt: Rangelei vor Apotheke Carolin Ciulli, 29.06.2022 13:28 Uhr
Die Karlsruher Polizei hat zuletzt mehrfach vermeintliche Betrüger:innen in Apotheken gestellt. In einer Apotheke am Marktplatz eskalierte kürzlich die Lage. Dort wurde ein mutmaßlich gefälschtes Rezept vorgelegt und eine Streife gerufen. Die Festnahme endete mit einer Rangelei und zwei Verletzten.
Ein Mann legte am Montagabend in der Löwen-Apotheke am Marktplatz ein offenbar gefälschtes Rezept vor – kurz vor Betriebsschluss gegen 19.30 Uhr. Die Situation sei zunächst sehr ruhig verlaufen, sagt Inhaberin Nikoletta Gemenetzi. Der Kunde sei bekannt gewesen. Auf dem Rezept sei Rivotril (Clonazepam) verordnet gewesen. „Bei Fälschungen handelt es sich zu über 90 Prozent um Benzodiazepine. Deshalb sind wir dabei immer hellhörig und schauen uns das Rezept genau an.“ Die Apotheke sei durch die Innenstadtlage „sehr behaftet mit Fälschungen“. Derzeit träten wieder vermehrt Fälle auf. „Alle Mitarbeiter sind geschult, wie sie sich bei einem Fälschungsverdacht verhalten sollen.“
Begleiterin wurde aggressiv
Eine angestellte Approbierte habe mit ihm vereinbart, die Verordnung mit der Arztpraxis abzugleichen und auf den nächsten Tag verwiesen. Die Angestellten riefen die Polizei nur, weil die Begleiterin des Mannes dazukam und sehr aggressiv gewesen sei. Deshalb habe man auch die Apotheke schnell verlassen, damit die Abläufe dort nicht gestört würden, sagt ein Polizeisprecher.
Unmittelbar vor dem Eingang eskalierte die Situation plötzlich. Der 28 Jahre alte Mann wehrte sich massiv, nachdem ein Polizist ihn am Arm gepackt hatte. Die 37-jährige Frau versuchte ebenfalls, ihn zu befreien. Sie wurde von einer Polizistin zurückgedrängt, um die Festnahme nicht zu stören.
Schläge gegen den Hinterkopf
Die beiden Polizist:innen wollten dem mittlerweile auf dem Boden liegenden Mann gerade Handschellen anlegen, als die Frau zurückkam und die Polizistin an ihrem Zopf riss und gegen den Kopf schlug.
„Durch massive Kraftanstrengung“ sei es der Polizistin gelungen, die Frau auf Distanz zu halten, die daraufhin floh. Sie konnte kurze Zeit später ebenfalls festgenommen werden. Wie sich auf der Wache herausstellte, war sie deutlich alkoholisiert. Die beiden Polizeibeamt:innen wurden durch die Angriffe am Handgelenk und Kopf verletzt. Aufgrund massiver Schmerzen konnten sie ihren Dienst am Montag nicht mehr fortsetzen.