Durchsuchung der Deutschlandzentrale

Polizeieinsatz: Anschlagsdrohung gegen Novartis

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Berlin -

Unbekannte haben am späten Freitagabend einen Polizeieinsatz bei Novartis in Nürnberg und beim Gesundheitsamt Ansbach verursacht. Nachdem laut Polizeiangaben telefonisch ein Anschlag ankündigt wurde, rückten die Beamten vor der Deutschlandzentrale von Novartis an, sperrten alles ab und durchsuchten die Gebäude, wurden jedoch nicht fündig. Nur kurz danach mussten sie wieder los – diesmal war das Gesundheitsamt im nahen Ansbach das vermeintliche Ziel.

Rund 30 Ansbacher hatten einen sehr holprigen Start ins Wochenende: Sie wurden nachts von der Polizei aus dem Bett geklingelt, weil ihr Wohnhaus evakuiert wurde. Unbekannte hatten mit einem Anschlag auf das anliegende Gesundheitsamt gedroht. Für die Polizei war der Start aber nicht weniger holprig: Sie hatten den gleichen Einsatz erst zwei Stunden zuvor in Nürnberg absolviert.

Denn in der Nürnberger Roonstraße, wo der Schweizer Pharmariese Novartis seine Deutschlandzentrale hat, ging am Freitagabend ein Drohanruf ein. Darauf rückten gegen 21.30 Uhr dutzende Beamten in Streifenwagen an, sperrten das Gebäude ab und durchsuchten es. Doch es war falscher Alarm, trotz der zweistündigen Durchsuchung fanden die Beamten nichts. Gegen 23.45 Uhr war der Einsatz beendet, Personen oder Sachwerte kamen dabei nicht zu Schaden. „Es hat sich herausgestellt, dass die Androhung gegen unser Firmengebäude keinen reellen Gefährdungshintergrund für unsere Mitarbeiter, unsere Nachbarn und unser Unternehmen hatte“, teil Novartis am Montag mit. „Wir danken den Einsatzkräften und unseren Mitarbeitern vor Ort, die die Situation schnell und umsichtig gemeistert haben.“

Wer hinter den Anschlagsdrohungen steckt, ist noch vollkommen unklar. Die Polizei ermittelt, gibt aber schon aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Informationen zu den Drohanrufen oder bisherigen Erkenntnissen zu den Urhebern ab. „Wir nehmen die Situation dennoch sehr ernst und arbeiten eng mit den ermittelnden Behörden zusammen, damit der Urheber der Drohung identifiziert werden kann“, so Novartis dazu.

Gegen Mitternacht, nur Minuten nach Ende des Einsatzes in Nürnberg, ging bei der Polizei im angrenzenden Ansbach ein weiterer Drohanruf ein. Den Beamten wurde mitgeteilt, „dass ein schädigendes Ereignis im Gesundheitsamt Ansbach bevorstehe“, so die Polizei. Die alarmierten Streifen fuhren sofort zu dem Gebäude in der Crailsheimstraße und begannen mit der Absperrung der Umgebung. Das betraf auch anliegende Wohngebäude. Rund 30 Anwohner mussten in der Nacht ihre Wohnungen verlassen, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt.

Für evakuierten Anwohner stellte das Bayeriche Rote Kreuz kurzfristig Aufenthaltsräumlichkeiten zur Verfügung und betreute sie. Mit der Unterstützung von Spürhunden und der Bereitschaftspolizei durchsuchten die Beamten daraufhin zwei Stunden lang das gesamte Gebäude. Gegen halb drei in der Nacht schlossen sie die Durchsuchungen ab, ohne dass es zu besonderen Zwischenfällen gekommen wäre. Die Anwohner konnten zurück in ihre Häuser.

Weder in Nürnberg noch in Ansbach traf die Polizei verdächtige Personen an oder konnte verdächtige Gegenstände sicherstellen. Sie ermittelt nun zu den Hintergründen der Drohanrufe. Auch wenn es naheliegend erscheint: Bisher gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass es zwischen den beiden Anschlagsdrohungen einen Zusammenhang gibt, auszuschließen sei es aber trotzdem noch nicht, so ein Polizeisprecher. Allerdings habe es in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht nur in Nürnberg und Ansbach Drohanrufe gegeben. Auch in drei weiteren Städten in Bayern sowie in Nordrhein-Westfalen hätten Einrichtungen Drohanrufe erhalten.

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