Arzneimittelmissbrauch

Polizei sucht gefälschte Rezepte

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In Südhessen wird gegen einen mutmaßlichen Rezeptfälscher ermittelt. Der Informatiker wurde Ende September in einer Apotheke in Michelstadt vorübergehend festgenommen, als er mit einem Privatrezept das Psychopharmakon Diazepam kaufen wollte. Die Polizei vermutet, dass der Verdächtige Rezepte in gewerbsmäßigem Umfang gefälscht hat und bittet die Apotheker in Hessen um Mithilfe.

Im Sommer 2008 hatte der Mann nach Polizeiangaben 1000 Blankorezepte von einem Rezepthersteller aus Prien erworben. Die Rezepte hatte er anschließend mit dem gefälschten Stempelzug der Arztpraxis von Dr. Gesche Füßmann in Erbach bedruckt. Bei einer Wohnungsdurchsuchung stellten die Beamten neben dem Opioid Tilidin und Laborutensilien zur Herstellung der Designerdroge Methamphetamin etwa 760 Rezeptvordrucke sicher. Die übrigen Rezepte seien vermutlich bereits in Apotheken eingelöst wurden, sagte ein Polizeisprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Nun sucht die Polizei nach Beweisen dafür, dass der Beschuldigte die Rezeptfälschung in gewerbsmäßigem Umfang betrieben hat. Die Ermittler vermuten, dass der Mann unter anderem Tilidin unrechtsmäßig erworben hat.

Bislang wurde allerdings erst eines der gefälschten Rezepte entdeckt. Apotheken im gesamten Rhein-Main-Gebiet könnten betroffen sein, so der Sprecher. Der hessische Apothekerverband hat seine Mitglieder gestern per Fax informiert und gebeten, Auffälligkeiten der Polizei zu melden.

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