Arzneimittelkriminalität

Polizei stellt Rezeptfälscherbande

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Die Kölner Polizei hat nach eigenen Angaben den mutmaßlichen Anführer einer bundesweit agierenden Rezeptfälscherbande überführt. Ein 35-Jähriger soll das Konzept für Fälschungen und Betrüge ausgearbeitet haben.

Zunächst hatte die Bande eine Zahnarzthelferin veranlasst, in der Praxis ihrer Arbeitgeberin über 150 Rezeptformulare zu stehlen. Diese wurden dann mit fiktiven Angaben zu Ärzten und Patienten ausgefüllt. „Verordnet“ wurden Genotropin und Norditropin, die beide Somatropin enthalten. In der Bodybuilder-Szene werden die Hormone illegal zum Muskelaufbau verwendet. Eine abgegebene Packung kostet bis zu 4000 Euro.

Anschließend bestellte die Bande die Medikamente bundesweit telefonisch bei Apotheken und schickte Frauen mit den gefälschten Rezepten los, um die Arzneimittel abzuholen. Anschließend wurden die Medikamente dann auf dem Schwarzmarkt der Bodybuilder-Szene abgesetzt.

Für jedes eingelöste Rezept erhielten die Mittäterinnen 500 Euro als Anteil. Drei Frauen wurden in Köln, Leipzig und Halle auf frischer Tat in Apotheken festgenommen. Nach Geständnissen kam die Kölner Polizei jetzt dem 35-jährigen Anführer auf die Spur. Er sei vorläufig festgenommen worden, inzwischen aber wieder auf freiem Fuß, sagte eine Sprecherin der Kölner Polizei gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die Ermittlungen dauerten an.

Im vergangenen Jahr hatte das Landgericht Mönchengladbach einen Fälscher der Rezepte zu drei Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

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