Die beiden letzten großen und bekannten Bestände an Pockenviren in den USA und in Russland werden zunächst nicht vernichtet. Darauf hat sich die Jahreskonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf verständig. Über einen Zeitpunkt der Vernichtung soll erst auf einer der nächsten Jahresversammlungen in 2014 entschieden werden.
Das Thema wird seit fünf Jahren kontrovers diskutiert. Die USA argumentieren, die Bestände könnten zur Entwicklung von Impfstoffen herangezogen werden. Dies könne etwa bei einem Unfall mit den noch vorhandenen Beständen oder aber durch terroristische oder kriegerische Handlungen nötig werden. Die Bestände lagern im US-Bundesstaat Georgia und in Sibirien.
Die Pocken gelten seit mehr als 30 Jahren weltweit als ausgerottet. Damit ist diese Infektionskrankheit die einzige, die bisher von der Menschheit eliminiert werden konnte. Im Mai 1980 hatte die Weltgesundheitsversammlung erklärt, dass die Welt von natürlich auftretenden Pocken befreit sei. Seitdem ist kein einziger Fall von Pockeninfektion mehr gemeldet worden.
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