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Plakat-Angriff auf Apotheker APOTHEKE ADHOC, 14.01.2011 12:35 Uhr

Berlin - 

In der niedersächsischen Kleinstadt Delmenhorst wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag diffamierende Plakate an die Schaufenster mehrerer Apotheken geklebt. Unter dem Titel „Viel Geld für wenig Leistung - die Schubladenzieher“ werden Apotheker als „Weltmeister im Jammern“ sowie „tatsächliche Profiteure der Gesundheitsreform“ bezeichnet. Der oder die Täter sind bislang unbekannt.

„Fast nirgends gibt es so viele Pillenläden wie bei uns“, heißt es auf dem Plakat. Auch für die hohen Arzneimittelpreise macht der Autor die Apotheken verantwortlich: „Nirgendwo sind die Arzneimittelpreise so hoch wie in Deutschland“. Mit Bezug auf einen Bericht des Magazins „Spiegel“ aus dem Jahr 2003 wird auch das Durchschnittsgehalt der Apotheker moniert: 103.500 Euro.

„Die haben sich beim Ankleben richtig Mühe gegeben“, erklärt ein betroffener Apotheker. Das blaue Plakat sei rundum mit Klebestreifen befestigt worden, damit es nicht leicht wieder abgelöst werden kann. Drei weitere Kollegen in der näheren Umgebung hätten ihm von dem gleichen Plakat erzählt. Die Polizei habe der Pharmazeut nicht eingeschaltet, da die Chancen, den Täter zu finden, zu gering seien. Die Plakate haben ihre Wirkung aber nicht verfehlt: „Das hat uns schon Angst gemacht“, erklärt der Delmenhorster Apotheker.