Phytopharmaka oft nicht berücksichtigt APOTHEKE ADHOC, 14.08.2007 12:00 Uhr
Die Techniker Krankenkasse hat gemeinsam mit Pharmaziestudenten die Rolle pflanzlicher Arzneimittel in der Therapie untersucht. In der „Summer School“ des „Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen“ (WINEG) gingen angehenden Pharmazeuten insbesondere der Frage nach, welche Rolle Phytopharmaka in medizinischen Leitlinien für Ärzte spielen.
Trotz der guten Datenlage - die Hälfte der analysierten 132 Studien wies eine hohe Güteklasse auf - waren nur in acht von 1.000 medizinischen Leitlinien Hinweise zu Phytopharmaka enthalten. Besonders auffällig ist nach Ansicht von WINEG-Direktorin Dr. Eva Susanne Dietrich, dass ein Großteil der Studien sich auf wenige Krankheitsbilder konzentriere - zum Beispiel Infektionskrankheiten, metabolisches Syndrom oder „Frauenleiden“. Gerade die Therapieleitlinien zu diesen Erkrankungen enthielten aber nur selten Hinweise auf pflanzliche Medikamente.
Das Ergebnis der Untersuchung erklärt sich laut Dietrich zum Teil daraus, dass die Leitlinien schon verfasst wurden, bevor die Studien vorlagen. Andererseits wären ohnehin aussagekrätigere Studien mit mehr Patienten notwendig, um Einzug in die Leitlinien zu halten, so die WINEG-Direktorin.