Großhändler

Phoenix-Chef trifft brasilianische Straßenkinder APOTHEKE ADHOC, 11.03.2019 14:57 Uhr

Berlin - 

Nach einem Brasilien-Urlaub wollte Wilhelm Posth etwas gegen das Elend der Straßenkinder unternehmen. Der ehemalige Phoenix-Vertriebschef für den Großraum München gründete Anfang der 90er-Jahre mit Freunden den Verein Kulturbras. Auch der Mannheimer Großhändler engagiert sich für das Projekt. Vor kurzem besuchte Konzernchef Oliver Windholz eine Schule im Norden des Landes und war begeistert.

Der 1992 gegründete Verein Kulturbras unterstützt Straßenkinder in Fortaleza. Die Stadt liegt im Nordosten des Landes und hat rund 2,5 Millionen Einwohner. Posth wollte nach seiner Reise in das südamerikanische Land etwas ändern. Nach langwierigen Bemühungen wurde 1995 ein eigenes Vereinshaus in einer Favela eingeweiht. Heute gehören ein Kindergarten und eine eigene Schule zum Projekt.

Posth engagiert sich noch immer. Der Stiftungsvorstand wurde 2009 mit einer Verdienstmedaille des Verdienstordens vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler ausgezeichnet. Auch der Mannheimer Großhändler ist bei dem Projekt involviert, die Schule wird fast komplett von Phoenix finanziert. Florian von Stürler, Vertriebsdirektor Südost, ist ebenfalls Vorstandsmitglied.

Pro Schuljahr werden aktuell rund 100 Kinder betreut. Im Kindergarten, in der Alphabetisierungsklasse oder im Nachhilfeunterricht bekommen sie laut Vereinsangaben eine wesentlich effizientere Betreuung als in den üblichen öffentlichen Einrichtungen. Sie erhalten zudem regelmäßige Mahlzeiten und Tipps zur Gesundheitsvorsorge sowie Hygieneerziehung. Bisher wurden rund 1000 Kinder unterstützt.

Die Schule wurde von Karl Lang aufgebaut. Der 66-Jährige aus Amberg in der Oberpfalz leitet die Einrichtung und kümmert sich mit seinem Team vor Ort um die Kinder, die zwischen drei und 13 Jahre alt sind. Bei Kulturbras können auch deutsche Sozialpädagogik­-Studenten ein Praktikum absolvieren.

„Unsere Aufgabe und unser Bestreben ist es, den Kindern in der rauen Umwelt des Elendsviertels, das geprägt ist von Armut und Kriminalität, einen Platz der Geborgenheit zu geben“, lautet ein Ziel des Vereins. Die Schule sei in dem grünen und sauberen Ambiente wie eine Oase. „Die öffentlichen Schulen versagen, nur in unserem Haus haben die Kinder die Chance, durch geduldige und gut motivierte Lehrerinnen/Betreuerinnen die Lernziele zu erreichen.“

Phoenix engagiert sich darüber hinaus auch hierzulande für Kinder. Ein Kölner Kinderkrankenhaus erhielt vergangene Woche 1000 Euro. Die Spende geht auf die Teilnahme von Apothekenkunden an der Expertenbefragung „Offizin im Blick“ zurück. Für jede abgeschlossene Umfrage fließen durch den Großhändler 2,50 Euro in einen Spendentopf für soziale Projekte zugunsten von Kindern in ganz Deutschland.