Pharmaziestudium

Studenten bekommen Trainingsapotheke

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Berlin -

Die Pharmaziestudenten an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg können künftig in einer Trainingsapotheke lernen, wie man Patienten berät. Zum 1. Juli wird die nachgebildete Apotheke am Pharmazie-Institut eröffnet. An verschiedenen Fallbeispielen kann dort patientenorientiertes Arbeiten gelernt werden. „Die Apotheke soll Gesicht der klinischen Pharmazie werden“, sagte Initiator und Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Ralf Benndorf.

Der Raum sei einer richtigen Apotheke nachgebildet – mit Verkaufstisch, Regalen und Produktverpackungen, Computer mit aktueller Apothekensoftware, Barcodeleser sowie Mustern von Arzneimitteln. Die Einrichtung sponserte die in Barleben bei Magdeburg ansässige Hexal, die für ihr altes Mobiliar keine Verwendung mehr sah. Die technischen Geräte finanzierte die Universität selbst.

Weil die Patientenberatung aus seiner Sicht unzureichend in den Studienalltag integriert war, hatte sich Benndorf kurz nach seiner Berufung im Juli 2013 dafür eingesetzt. Er wandte sich mit dem Wunsch nach mehr Praxisnähe an die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Diese regte die Zusammenarbeit mit Hexal an.

Studenten könnten nun in Seminaren Informationen zu den im Handel erhältlichen Fertigarzneimitteln abrufen, ein gezieltes Kommunikationstraining durchlaufen und Patientengespräche führen. „Das ist ein ganz praktisches Training für den Berufsalltag auch zu schwierigen Sachverhalten, unter anderem zu Fragen der Unverträglichkeit oder Wechselwirkung von Medikamenten“, sagt Benndorf. So soll etwa geübt werden, relativ gezielt bestimmte Erkrankungen und Begleitmedikamente zu erfragen.

Kammerpräsident Dr. Jens-Andreas Münch erhofft sich durch die neue Apotheke selbstbewusste Praktikanten. „Immerhin können jetzt wichtige Grundlagen schon im Studium gelegt werden. Die Situation, einem Patienten gegenüber zu stehen, wird dann nicht mehr ganz so neu sein“, sagte er. „Gute Beratung kann zu besserer Therapietreue führen.“

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