Die Absolventen des Ersten Pharmazie-Staatsexamens im Frühjahr 2015 können mit ihren Ergebnissen im Großen und Ganzen offenbar zufrieden sein. Nach Informationen des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen in Mainz (IMPP) lag die Quote der erfolgreichen Abschlüsse in den vier Teilbereichen Chemie, Biologie, Physik und Analytik bei rund 83 Prozent.
Die Aufgaben des schriftlichen Teils der Pharmazeutischen Prüfung, die nach dem vierten Semester abgelegt wird, erarbeitet das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP). Die Fragen zu den Teilbereichen Chemie, Biologie, Physik und Analytik sind bundesweit einheitlich. Ausnahmen sind Heidelberg und Tübingen.
Am schwersten fiel den Studenten in diesem Jahr offenbar die Analytik. Während 2013 noch Physik das Stiefkind der Studierenden war, wurden in diesem Jahr in der Analytik durchschnittlich nur 57,5 Prozent der Fragen richtig beantwortet (Note 3). 20 Prozent schafften die Prüfung gar nicht. Das beste Ergebnis erzielten die Saarbrücker Studenten, die im Schnitt 72,6 Prozent der Fragen korrekt beantworteten (Note 1). Nur hier fiel kein Student durch die Analytik-Prüfung.
Im Teilbereich Chemie waren die Studierenden der Universitäten in Regensburg und wiederum Saarbrücken am erfolgreichsten: Hier bestanden alle angehenden Pharmazeuten die Prüfung. Die Saarbrücker schafften dazu auch den besten Schnitt: 76,3 Prozent der Chemie-Fragen wurden richtig beantwortet (Note 2).
Die Leipziger freuten sich über einen makellosen Schnitt in der Physikprüfung – auch hier bestanden alle Studierenden, durchschnittlich wurden 71,7 Prozent der Fragen korrekt beantwortet (Note 1). Besser waren nur die Kommilitonen aus Saarbrücken: Mit 71,9 Prozent richtigen Antworten lagen sie noch knapp davor.
In Biologie hatte die Uni Greifswald die Nase vorn, nur 7,3 Prozent der Prüflinge bestanden die Klausuren nicht. Die beste durchschnittliche Note erreichte allerdings wiederum die Uni Saarbrücken: 65,7 Prozent der Prüfungsfragen wurden richtig beantwortet, das entspricht der Note 3.
Über alle Pharmazie-Unis und alle Teilbereiche hinweg schnitten die Saarbrücker auffällig gut ab. Im Gesamtbild beantworteten die Studierenden hier durchschnittlich 71,6 Prozent der Fragen richtig. Die Kommilitonen aus Leipzig erreichten zwar nur einen Wert von 63,4 Prozent und liegen damit im Mittelfeld, weisen aber mit knapp 19,5 Prozent die niedrigste Durchfallquote auf. Die meisten Misserfolge musste die Uni Jena verbuchen: Durchschnittlich 39,7 Prozent schafften das Erste Staatsexamen nicht.
Insgesamt lag die Durchfallquote bei 29,7 Prozent: In Analytik war der Anteil mit 20 Prozent am größten, in Chemie mit 11,4 Prozent am kleinsten. In Biologie scheiterten 19,8 Prozent und in Physik 16,4 Prozent der Prüflinge.
Nicht berücksichtigt wurden in der Erhebung die Studierenden aus Heidelberg und Tübingen: Hier müssen die Studenten keinen Multiple-Choice-Marathon absolvieren, um das Erste Staatsexamen zu bestehen. Die Prüfung wird semesterbegleitend abgelegt.
An der Heidelberger Uni gibt es schon seit mehr als zehn Jahren ein solches alternatives Prüfungsverfahren. Es funktioniert so ähnlich wie das Bachelor/Master-System. Die Studenten sammeln bereits während der ersten vier Semester Leistungspunkte, jede Lehrveranstaltung wird benotet und mit unterschiedlich vielen Credits bewertet. Auch in Tübingen gibt es ein alternatives Prüfungsverfahren. Das System ähnelt dem in Heidelberg.
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