Pharmaziestudium

Leipzig nimmt nur 36 Studenten

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Berlin -

Beim Sächsischen Apothekertag ging es am Wochenende auch um die Zukunft

des pharmazeutischen Instituts in Leipzig. Die Gesundheitspolitiker

aller Fraktionen versprachen, sich für den Erhalt einzusetzen. Doch

Verbandschef Monika Koch reichten die warmen Worte nicht: Es gebe erste

Anzeichen, dass der Studiengang ausgetrocknet werden solle: Statt

üblicherweise 50 sollten nur 36 Studenten immatrikuliert werden.

Universität und Wissenschaftsministerium wollen die Fakultät aus Kostengründen schließen, Apothekerkammer und -verband sowie das Sozialministerium pochen darauf, dass der erst nach der Wende wieder eingeführte Studiengang erhalten bleibt.

Jetzt hat das Rektorat der Universität nach Angaben des Apothekerverbands der Fakultät mitgeteilt, dass man „nach Abwägung aller Argumente“ beschlossen habe, nur noch 36 Pharmaziestudenten aufzunehmen. Mit anderen Worten: Die vorhandenen Laborplätze sollen nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden. „Wir haben die Zusagen, auch weiterhin Pharmaziestudenten zu immatrikulieren, anders verstanden“, so Koch. „Wir werden dieses Vorgehen nicht akzeptieren.“

Die Verbandschefin verwies auf den Sicherstellungsauftrag der Apotheken – den Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer offenbar gar nicht kenne: „Man keine eine solche Entscheidung nicht ohne Sachkenntnis treffen“, so Koch.

Beim Apothekertag in Chemnitz hatten die Politiker aller Fraktionen unisono versprochen, sich für den Erhalt des Pharmaziestudiums in Sachsen einzusetzen. Karin Strempel von der CDU machte die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort deutlich, verwies aber auch auf die Autonomie, die die Politik den Hochschulen eingeräumt habe: Insofern könne man nur Argumente liefern.

Anja Jonas von der FDP erklärte, dass ihrer Meinung nach nicht zufällig ein in Sachsen einmaliger Studiengang gestrichen werden sollte. Sie habe gehofft, dass andere Universitäten einspringen würden, und appellierte an die pharmazeutische Industrie, sich noch mehr für den Studiengang einzusetzen.

Dagmar Neukirch von der SPD verwies darauf, dass auch die Pharmazie in Halle keineswegs gesichert sei. Kerstin Lauterbach von der Linken forderte sogar den Ausbau des Studiengangs. Rainer Striebel, Vorstandsvize bei der AOK Plus, wiederum forderte mehr Mitsprache bei der akademischen Ausbildung der Gesundheitsberufe: Alle Spezialisierung und Expertise nütze nichts, wenn sie nicht bei den Patienten ankomme.

Die Apotheker forderten die Politiker heute noch einmal auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die für die künftige Arzneimittelversorgung im Freistaat dringend erforderlichen, derzeit noch vorhandenen Studien- und Laborplätze zu erhalten.

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