Pharmaziestudium

Erste Zulassungsbescheide verschickt

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Berlin -

Ab heute versendet die Stiftung Hochschulstart die ersten Zulassungsbescheide. Die Studienanfänger, die wegen ihrer Abiturnote oder einer bestimmten Wartezeit an die Uni dürfen, stehen damit fest. 60 Prozent der Studienplätze werden allerdings nach individuellen Verfahren der Hochschulen vergeben; das Verfahren soll im September abgeschlossen werden.

Jeder fünfte Studienplatz geht an einen sogenannten „Abiturbesten“. Das sind Schüler, die am Gymnasium mit einer bestimmten Note abgeschlossen haben. Jedem Bundesland steht dabei ein bestimmtes Kontingent an Studienplätzen pro Fach zur Verfügung; entsprechend variieren die Mindestnoten.

Eine 1,0 war für das Fach Pharmazie in diesem Jahr in keinem Bundesland erforderlich. In Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen war allerdings mindestens eine 1,1 gefordert. In den Stadtstaaten Hamburg und Berlin genügten noch eine 1,5 beziehungsweise eine 1,6, um automatisch einen Studienplatz zu bekommen.

Nicht jeder Bewerber, der in seinem Land zu den Abiturbesten gehört, landet aber automatisch an seiner Wunschfakultät: Denn auch die Hochschulen ermitteln einen internen Notenschnitt, nach dem sie die Abiturbesten zulassen. Bis zu sechs der 22 Standorte kann im Fach Pharmazie jeder Interessent auf einer Präferenzenliste angeben. Wer allerdings nur die beliebtesten Fakultäten aufgeführt hat, wird er möglicherweise gar keinen Studienplatz über die Bestnote bekommen.

Denn in diesem Jahr mussten die Abiturbesten, die nach Heidelberg oder Leipzig wollten, sogar eine Abschlussnote von 1,0 haben – und zugleich die Universitätsstädte als Erstwunsch angegeben haben. In Erlangen, Greifswald, Halle, Jena, Regensburg und Tübingen dagegen gab es keine Notengrenze: Alle Abiturbesten, die eine dieser Unis in ihrer Wunschliste genannt hatten, erhielten dort einen Studienplatz.

Ein taktisch vorgehender Bewerber hätte das ahnen können: Auch im Wintersemester 2014 wurden in Leipzig nach der Abiturbestenquote nur Bewerber mit einer 1,0 zugelassen – in Heidelberg war damals eine 1,1 gefordert. Dagegen bekam auch im vergangenen Jahr in Erlangen, Greifswald, Halle, Jena, Regensburg und Tübingen jeder Abiturbeste einen Platz.

Eine weitere Möglichkeit, einen Studienplatz zu bekommen, ist die Zulassung nach Wartezeit. Wer etwa vor dem Studium ein Freiwilliges Soziales Jahr oder eine Ausbildung absolviert hat, erhöht mit dieser Quote seine Chancen. Weitere 20 Prozent aller Pharmaziestudienplätze werden über dieses Verfahren verteilt.

Für das kommende Wintersemester war bei zwei Wartesemestern eine Abiturnote von 1,6 notwendig, um einen Studienplatz zu ergattern. Alle Bewerber mit drei oder mehr Wartesemestern konnten unabhängig von der Abiturnote im sich anschließenden internen Verfahren der Hochschulen teilnehmen. Sozialkriterien, etwa eine schwere Behinderung, werden darin besonders berücksichtigt. Zum vergangenen Wintersemester lag die Mindestwartezeit ebenfalls bei zwei Semestern; allerdings hatte den Pharmaziebewerbern damals eine 1,8 gereicht.

In Greifswald, Halle und Regensburg wurden nach diesem Zulassungsverfahren auch Bewerber untergebracht, die diese Universitäten nicht auf ihrer Wunschliste genannt hatten – dort hatte es noch freie Plätze gegeben. Schon im vergangenen Jahr war das in Halle, Regensburg und Erlangen der Fall gewesen.

Der größte Anteil der Pharmaziestudienplätze wird aber erst noch vergeben. 60 Prozent der Plätze verteilen die Hochschulen nach ihren eigenen Maßstäben. Dabei zählt zuerst die Wunschlistenplatzierung der Uni und danach meist die Durchschnittsnote. Wer es weder unter die Abiturbesten geschafft, noch sein Abi schon mindestens ein Jahr lang in der Tasche hat, bekommt dabei seine Chance.

Zum 3. September soll der erste Durchgang der hochschulinternen Vergabeverfahren abgeschlossen sein. Dann werden sich weitere Pharmaziebewerber über Zulassungsbescheide freuen können. Erst am 19. Oktober endet auch das Nachrückverfahren; dann werden die endgültigen Ablehnungsbescheide verschickt. Sollte sich auch hier das vergangene Wintersemester als gute Prognose erweisen, dann wird nur die Hälfte der Bewerber in diesem Jahr zum Pharmaziestudium antreten können.

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