1862 Abiturienten können im Oktober ihr Pharmaziestudium aufnehmen. Denn so viele Studienplätze gibt es in diesem Jahr an den 22 pharmazeutischen Instituten. Insgesamt hatten sich nach Zahlen der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) 3865 Bewerber um einen entsprechenden Studienplatz bemüht. Die Aussichten, eine Zusage zu bekommen, sind damit deutlich günstiger als in anderen Heilberufen.
Rein rechnerisch kamen auf jeden Studienplatz 2,1 Bewerber. Im Vorjahr waren es neun Plätze und 63 Bewerber mehr.Besonders viele Bewerbungen gingen zuletzt 2011 ein, damals bewarben sich 4501 Abiturienten um 1882 Plätze. In diesem Jahr haben 832 Bewerber ihren Studienplatz bereits sicher. 1030 weitere Bewerber müssen auf ihre Zusage noch warten.
Über die Jahre treten unter anderem wegen der Umstellungen der Schulzeit immer wieder Schwankungen in der Zahl der Bewerber und der Plätze auf, sagt ein Sprecher der SfH. Die aktuell etwas niedrigere Zahl sei keine große Überraschung. Die SfH, ehemals Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS), entscheidet über die Bewerbungen für die Studiengänge Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Tiermedizin.
Die Auswahl der Bewerber erfolgt in drei Gruppen. 20 Prozent werden laut SfH ausschließlich anhand der Abiturnote ausgewählt. Der Numerus clausus (NC) schwankt in den einzelnen Bundesländern aktuell zwischen 1,1 in Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen und 1,7 in Bremen und Hamburg.
Weitere 20 Prozent erhalten anhand der Wartezeit in Kombination mit der Abiturnote einen Platz. Laut SfH konnten zum aktuellen Semester alle Bewerber mit mindestens drei Wartesemestern oder zwei Wartesemestern und einer Abiturnote von mindestens 1,8 einen Studienplatz erhalten.
Zum Vergleich: Für ein Medizinstudium haben sich aktuell 43.000 Abiturienten auf 9000 Plätze beworben, das entspricht einer Quote von 4,8. Der NC beträgt bis auf drei Ausnahmen (Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) in allen Bundesländern 1,0, die Wartezeit mindestens zwölf Semester.
Die Zulassungsbescheide aus den ersten beiden Gruppen stehen seit dieser Woche fest: In der Abitur-Besten-Quote wurden 252 Zulassungen verschickt, in der Wartzeitquote sind es 580. Die Differenz erklärt sich laut SfH dadurch, dass bei den Zulassungen in der Wartezeitquote auch Zweitstudienbewerber und Härtefälle mitgezählt werden, sowie Bewerber, die schon in einem früheren Semester einen Studienplatz erhalten haben, ihn aber wegen eines „Dienstes“, etwa Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilliges Soziales Jahr, nicht antreten konnten.
Die restlichen 60 Prozent der Bewerbungen unterliegen dem Auswahlverfahren der Hochschulen, die neben der Abiturnote weitere Komponenten in ihre Entscheidungen aufnehmen können. Spätestens zum 24. August sollen alle Studieninteressenten wissen, ob sie ihr Wunschstudium aufnehmen können.
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