Steigerung bis 26 Prozent möglich

Pharmareferenten: Doktortitel bringt Supergehalt APOTHEKE ADHOC, 01.10.2018 13:00 Uhr

Berlin - 

Die Online-Plattform Gehalt.de hat das Einkommen von Berufseinsteigern unter die Lupe genommen und die Frage untersucht, was ein Doktortitel dem Arbeitnehmer finanziell bringt. Erstaunliches Ergebnis: Nicht in jedem Beruf ist er lohnenswert. Aber Pharmareferenten dürfen sich freuen.

Sie sind im Ranking auf Platz 1 gelandet, profitieren am meisten vom Fleiß, den die Erlangung eines Doktortitels mit sich bringt. Schon der Master lässt das Gehalt um 10 Prozent steigen, bei einer Promotion sind es sogar 26 Prozent. Ähnlich profitieren auch Controler und IT-Consultants. „Vor allem für Naturwissenschaftler ist die Pharmaindustrie eine lukrative Branche, insbesondere dann, wenn sie in der pharmazeutischen Wirkstoff- und Arzneimittelforschung promovieren“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Die Analysten haben 5888 Daten von Berufseinsteigern mit Bachelor-, Master- und Doktortitel untersucht. Aus den Daten geht hervor, inwiefern Beschäftigte ihr Einstiegsgehalt durch einen Doktortitel aufbessern können. In der Pharmazie lohnt sich ein Doktortitel: In den ersten drei Jahren liegt das Gehalt eines promovierten Beschäftigten in diesem Bereich bei 57.900 Euro.

Damit verdient er jährlich rund 26 Prozent mehr als ein Masterabsolvent, dessen Jahresgehalt bei 45.900 Euro liegt. Ausgehend vom Einkommen eines Bachelorabsolventen (44.500 Euro) erhöht sich das Gehalt sogar um 32 Prozent.

Auch im Controlling konnten die Analysten einen starken Zuwachs im Gehalt feststellen. In diesem Bereich erhalten Beschäftigte mit Promotion ein Einkommen, das 23 Prozent höher ist als das eines Masterabsolventen. Ihr Lohn steigt durch den Titel von 48.100 Euro auf 59.000 Euro im Jahr. Auch bei Produktdesignern und Beschäftigten im IT-Consulting lohnt sich eine Promotion. Für beide Tätigkeiten erhöht sich das Gehalt durch einen Titel um 23 Prozent. Arbeitnehmer, die in der Forschung und Entwicklung tätig sind, liegen mit einem Plus von 22 Prozent knapp dahinter.

Die Experten der Plattform kommen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Die Bedeutung des Doktortitels nimmt ab. „Für eine Karrierelaufbahn kann der Doktortitel auch hinderlich sein“, sagt Bierbach. „Arbeitgeber fürchten häufig, dass promovierte Arbeitnehmer dazu neigen, theoretisch anstatt praxisorientiert zu arbeiten. Es kommt dabei stark auf die Forschungsarbeit und das Studienfach an.“

Folgende Zahlen untermauern seine These: Während im Jahr 2005 noch 51,9 Prozent der Vorstandsmitglieder in Dax-Unternehmen einen Doktortitel hatten, waren es 2015 nur noch 38 Prozent. Ein Grund für diese Entwicklung ist zum einen das Personalmanagement, das sich derzeit stark im Wandel befindet. Personalchefs legen heute stärker als früher den Fokus darauf, ob der Bewerber zur Stelle passt. Dabei zählen oft persönliche Leistungen oder Auslands- und Projekterfahrungen mehr als eine Promotion.