Pharmalogistik

Medikamenten-Drohne bleibt am Boden

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Norddeich -

Die Medikamenten-Drohne der DHL soll vorerst nicht mehr starten. Eigentlich sollte das Fluggerät, das die Seehund-Apotheke auf der ostfriesischen Insel Juist mit Medikamenten belieferte, nur eine Winterpause einlegen. Trotz Frühling bleibt das Gerät nun am Boden. Ob aus der Pause ein Aus wird, sei derzeit offen, so ein Sprecher des Logistikonzerns.

Von Mitte September bis Mitte Dezember hatte das unbemannte Fluggerät Medikamente vom niedersächsischen Norddeich zur Seehund-Apotheke transportiert. Rund eine Viertelstunde brauchte der Flieger für die zwölf Kilometer lange Strecke. Die knapp 40 Flüge vom Festland zu der am schwersten zu erreichenden der sieben ostfriesischen Inseln verliefen laut DHL störungsfrei.

Teilweise habe man den Betrieb auch bei „besonders kräftigen Windverhältnissen und Böen aus wechselnden Richtungen“ erproben können. Im Dezember seien noch Flüge bei Dunkelheit, Niederschlag, Nebel und Frost hinzugekommen. In der kurzen Zeit konnten laut DHL „viele wertvolle Erkenntnisse“ gesammelt werden. Diese würden in Zusammenarbeit mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) ausgewertet.

Für einen Neustart sei von der zuständigen Projektgruppe der Deutschen Post in Bonn bislang kein Termin bekannt gegeben worden. Überhaupt sei noch offen, ob die Drohne die Seehund-Apotheke noch einmal ansteuere oder ob das Projekt überhaupt weitergeführt werde. „Vielleicht startet sie woanders, vielleicht gar nicht“, so der Sprecher. Das Thema sei derzeit nicht aktuell.

Apotheker Erich Hrdina geht bislang noch davon aus, dass ein weiterer Testlauf demnächst beginne, „sobald die Informationen aus den Testflügen ausgewertet sind“. Er war mit der Drohnenlieferung zufrieden: Sogar in zwei Akutfällen sei sie zum Einsatz gekommen.

Die Drohne mit vier elektrisch betriebenen Rotoren flog die Route über das Wattenmeer automatisch. Das Personal einer mobilen Bodenstation konnte in Notfällen eingreifen. Die Flugsicherung, die Nationalparkverwaltung Wattenmeer und andere Stellen hatten den mehrmonatigen Feldversuch genehmigt, aus Sicherheitsgründen musste aber jeder Flug einzeln angemeldet werden.

Der Feldversuch in Juist habe gezeigt, dass der Einsatz des Paketkopters bei Hindernissen wie Bergen oder Wasser interessant sei – besonders für die Versorgung von Menschen. Konkrete Pläne für einen Regelbetrieb der DHL-Paketkopter gibt es nicht.

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