Arzneimittelwerbung

Pharmafirmen bezahlen US-Ärzte

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Mehr als 17.000 der insgesamt rund 815.000 US-Ärzte haben sich 2009 und 2010 von Pharmaherstellern für Produktwerbung bezahlen lassen. Einer Studie der Journalistenvereinigung „Propublica“ zufolge haben die Hersteller Eli Lilly, Pfizer, Merck, Cephalon, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson sowie AstraZeneca in den vergangenen beiden Jahren insgesamt rund 260 Millionen US-Dollar an die Mediziner bezahlt. Propublica hat die Liste der Mediziner im Internet veröffentlicht.

Rund 400 der in der Studie veröffentlichten Ärzte sollen haben jährlich sogar mehr als 100.000 US-Dollar bezogen. Angaben der Unternehmen zufolge erhielten die Ärzte die Zahlungen beispielsweise für Vorträge über neue Medikamente. So sei es üblich, dass Ärzte vor Kollegen Vorträge über neue Medikamente eines Herstellers halten.

In den USA dürfen Pharmaunternehmen Ärzte für Produktwerbung bezahlen. Laut Propublica beruhen die Daten der Studie ausschließlich auf den öffentlichen Angaben der sieben Pharmakonzerne. Nicht alle Unternehmen gingen so transparent mit den Werbezahlungen um - die Dunkelziffer sei daher deutlich höher. Ab 2013 sollen die Hersteller gesetzlich dazu verpflichtet werden, Zahlungen an Mediziner zu veröffentlichen.

Laut Studie hat das US-Gesundheitsministerium Sanktionen gegen mehr als 250 der von den Unternehmen begünstigten Ärzte verhängt. Die Mediziner hätten in unangemessener Weise Medikamente verschrieben oder Therapien angeordnet.

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