Apotheken bieten verschiedene berufliche Perspektiven. Rezeptur, Beratung und Verkauf sind nur ein Teil der Arbeit, die die Angestellten täglich meistern. Auch „hinten“ muss der Betrieb laufen. Die Flensburger Nikolai-Apotheke sucht seit Januar nach einem neuen PKA-Auszubildenden. Der pandemiebedingte Wegfall der Schülerpraktikant:innen sei dabei deutlich zu spüren, sagt die leitende Apothekerin Christina Tiegl.
Auszubildende gehören seit Jahrzehnten zur Nikolai-Apotheke. Seit Januar wird nach PKA-Nachwuchs gesucht. Die Suche gestaltet sich schwieriger als sonst. „Es stockt, das ist wie bei vielen Berufen“, sagt Tiegl. Zwar liefen Bewerbungsgespräche und auch Probearbeiten, aber noch ist keine passende Kandidat:in gefunden. „Ich bin noch nicht ganz glücklich.“
Die künftige neue Mitarbeitende müsse nicht nur ins Team passen. „Man braucht jemanden, bei dem man das Gefühl hat, er bleibt dabei und ist entschlossen.“ Außerdem gebe es in Flensburg keine PKA-Schule. „Er muss auch bereit sein, im ersten Jahr zweimal wöchentlich zur Berufsschule mit dem Bus zu fahren.“ Danach werden die Schüler:innen einmal pro Woche in der Schule erwartet. Die nächste Ausbildungseinrichtung befindet sich im rund 50 Kilometer entfernten Husum.
Die Schülerpraktikant:innen fehlten wirklich, sagt Tiegl. Denn bei ihnen habe sich die Apotheke präsentieren und die verschiedenen Arbeiten bereits zeigen können. „Viele wissen nicht, was man im Backoffice in der Apotheke macht. Wir haben viele im Team, die über ein Schülerpraktikum die Apotheke kennen und lieben gelernt haben.“ Deshalb werde aktuell über eine Instagram-Kampagne über die Tätigkeiten aufgeklärt. Außerdem seien die Schülerpraktikant:innen oft aus der nahen Umgebung gekommen und deshalb auch bereiter, einmal um 7 Uhr morgens mit dem Dienst zu beginnen. Zudem konnten Kontakte geknüpft werden.
Drei bis vier Schüler:innen seien vor der Pandemie pro Jahr zu einem Schnupperpraktikum gekommen. Dazu kämen zwei PKA-Auszubildende sowie PTA-Praktikant:innen und Pharmazeut:innen im Praktikum (PhiP). Die Apotheke eigne sich gut für die Ausbildung, da es viele interessante Aufgaben wie die Heimbelieferung gibt, sagt Tiegl. Wichtig sei jedoch auch, dass genug Kapazitäten für den Nachwuchs vor Ort wären.
Im Fall der PKA stehen die drei angestellten Kolleg:innen für alle Fragen parat. „Spezielle Betreuer gehören dazu.“ Die PKA seien unter anderem im Mitarbeiter:innen-Training geschult und hätten über die Jahre viel Berufserfahrung gesammelt. „Es kommen auch immer neue Aspekte dazu wie das E-Rezept.“
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