Trotz Heimbelieferung und Ärztehaus

Personalmangel: Filialleitung weg, Apotheke dicht

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Berlin -

Eigentlich laufen die beiden Apotheken von Ulrike Scheibe gut. Dennoch muss die Inhaberin ihre Forsthof-Apotheke in Bützow Ende September schließen. Denn die Filialleitung hat gekündigt – damit gibt es keine Nachfolge und auch keine Filiale mehr. Und das trotz erheblicher Standortvorteile.

„Wir sind zwar seit Jahren ausreichend besetzt, aber knapp“, erklärt Scheibe. Die Apothekerin betreibt die Rosen-Apotheke und Forsthof-Apotheke im ländlichen Bützow in Mecklenburg-Vorpommern. Seit Jahren sucht sie Verstärkung für ihr Team in Form eines Apothekers oder einer Apothekerin – jedoch ohne Erfolg. Sie habe in der Lokalzeitung, an Universitäten, im Internet und an vielen weiteren Stellen ihr Glück versucht. Bis heute findet sich jedoch keine Unterstützung. „In Bewerbungsgesprächen höre ich oft heraus, dass viele die häufigen Notdienste auf dem Land oder die weitere Anfahrt nicht wollen“, erklärt Scheibe.

Apotheke läuft – aber muss schließen

Eigentlich sei ihr Team stabil aufgestellt. Nun habe sich ihre Filialleitung jedoch umorientiert und gekündigt. „Das hat sich vorher nicht abgezeichnet“, meint die Inhaberin. Für sie entsteht daraus ein echtes Problem: „Durch die kurze Kündigungsfrist von nur vier Wochen hatte ich keine Chance, einen Ersatz zu finden.“ Deshalb muss die Forsthof-Apotheke nun schließen. Besonders bitter: Die Filiale läuft wirtschaftlich sehr gut und befindet sich sogar in einem Ärztehaus.

Die Hauptapotheke verfügt als Center-Apotheke hauptsächlich über Laufkundschaft. Die Filiale liege jedoch mitten in einer Wohnsiedlung, in der auch viele ältere Menschen leben. „Die sind natürlich sehr traurig, dass sie nun einen weiteren Weg bis zur nächsten Apotheke auf sich nehmen müssen“, erklärt Scheibe. Zwar sei die Rosen-Apotheke nur etwa einen Kilometer von der geschlossenen Filiale entfernt, für immobile Kund:innen sei das jedoch ein weiter Weg. Dennoch habe die Kundschaft total lieb und verständnisvoll reagiert. „Es war keiner böse, alle waren eher traurig, dass wir schließen“, berichtet die Apothekerin.

Das Team der Forsthof-Apotheke kann jedoch bleiben und muss sich nicht nach einer neuen Stelle umschauen. Denn in der Filiale wurden viele Heime versorgt. Die Betreuung und Belieferung soll nun über die Hauptapotheke weiterlaufen. „Ich kann alle Mitarbeiter erhalten – und brauche sie auch“, meint Scheibe.

Trotz ihrer jahrelangen Suche will die Inhaberin ihre Filiale nicht komplett aufgeben. Die Betriebserlaubnis ruht vorerst. Sollte sich in Zukunft doch noch eine Filialleitung finden, könnte sie die Forsthof-Apotheke wieder öffnen. „Wir räumen erstmal nur das Warenlager aus, die Einrichtung bleibt stehen“, erklärt Scheibe. Auch in den nächstgrößeren umliegenden Orten hätten in den vergangenen Jahren einige Apotheken wegen Personalmangel schließen müssen, berichtet die Inhaberin. Dennoch gibt sie die Aussicht auf eine Wiedereröffnung nicht auf – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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