Verbraucherschutz

PCB-Eier: Ermittlungen in mehreren Ländern dpa, 16.04.2012 08:50 Uhr

Berlin - 

Nach dem Fund von Eiern mit erhöhten Dioxinwerten suchen mittlerweile mehrere Bundesländer nach der Ursache für die Verunreinigung. Die genaue Anzahl der mit dem dioxinähnlichen PCB belasteten Eier steht bislang nicht fest.

Nach Funden bei drei Hühnerhöfen im Kreis Aurich in Niedersachsen wurden unter anderem Proben vom Boden und von der Einstreu genommen, teilte das Landwirtschaftministerium am Wochenende in Hannover mit. Auch andere Materialien sollen untersucht werden, etwa Proben der Stallisolierung. Ergebnisse wurden jedoch erst in den kommenden Tagen erwartet.

Unter anderem soll geklärt werden, ob die Erhöhung der Belastung in den Eiern in den Betrieben zu suchen ist, oder ob möglicherweise auch die Lage der Höfe eine Rolle spielt. Um die mögliche Ursache weiter einzugrenzen, werden auch stichprobenartig Eier aus den umliegenden Betrieben untersucht.

100.000 Eier eines Biobetriebes waren an einen Großhändler nach Nordrhein-Westfalen geliefert worden. Aus den anderen beiden konventionell arbeitenden Betrieben könnten maximal 58.500 belastete Eier in einer Handelskette im Nordwesten Niedersachsens in den Verkauf gelangt sein, ermittelte der Landkreis Aurich. Den Namen der Handelskette wollte das Ministerium nicht nennen. Die Rückrufaktion ist noch nicht abgeschlossen.

Die mit Dioxin belasteten Eier aus Niedersachsen wurden bis nach Baden-Württemberg geliefert. Wie viele der betroffenen Eier in den Südwesten gelangten und dort in Supermärkten verkauft wurden, ist noch unklar, sagte ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums in Stuttgart.

Zuvor waren bereits mehrere tausend belastete Eier aus Nordrhein-Westfalen in Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg aufgetaucht. Die Bielefelder Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung auf einem Biohof in Stemwede.