Patientenberatung

UPD: Therapie-Wegweiser für Migranten dpa, 22.05.2013 15:21 Uhr

Berlin - 

Menschen mit ausländischen Wurzeln finden sich oft nur schwer im deutschen Gesundheitswesen zurecht. Deshalb soll ein Beratungsangebot speziell für sie verlängert werden. Zuwanderer aus Russland seien beispielsweise viel stärker an Hausbesuche ihrer Ärzte gewohnt und könnten die Zuständigkeiten der vielen verschiedenen Mediziner, Kliniken und Therapeuten in Deutschland oft nur schwer zuordnen, erläuterte Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler, Geschäftsführer der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Eine seit 2011 laufende Beratung der UPD auf Russisch und Türkisch wird nun fortgesetzt. Finanziert wird sie vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV), ein Vertrag für weitere fünf Jahre wurde unterzeichnet. Jährlich nutzen mehr als 3000 Ratsuchende das Angebot in Russisch und Türkisch.

Schmidt-Kaehler räumte ein, dies sei angesichts von 16 Millionen Migranten in Deutschland nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), sagte, es gebe Defizite in der Versorgung der Migranten.

Studien haben ergeben, dass Migranten ihren Arzt und ihre Diagnose oft nicht verstehen, dann zu anderen Ärzten wechseln und ihre Probleme zu lange nicht lösen können.

Die UPD berät im Auftrag des Gesetzgebers in regionalen Beratungsstellen und über ein Beratungstelefon über alle Fragen zum Gesundheitswesen.