Generika

Patienten gegen Rabattverträge APOTHEKE ADHOC, 21.11.2011 11:33 Uhr

Berlin - 

Fast die Hälfte aller Patienten lehnt den Austausch wirkstoffgleicher Präparate ab. Bei einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sprachen sich 44 Prozent der Befragten gegen die Substitution von Generika aus: „Die Verunsicherung der Patienten, insbesondere der älteren, die aufgrund von Rabattverträgen nicht mehr ihr gewohntes Präparat in der Apotheke erhalten, ist allzu verständlich“, sagte KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller.

Müller brachte daher das Modellvorhaben des ABDA/KBV-Modells ins Gespräch, das seiner Meinung nach Abhilfe schaffen könne: „Wir sind zuversichtlich, dass sich unser Konzept in dem im Versorgungsstrukturgesetz (VStG) geplanten Modellvorhaben bewähren wird“, so der KBV-Vorstand.

Mehr als jeder fünfte Kassenpatient (22 Prozent) gab an, mehrere Wochen auf einen Arzttermin warten zu müssen: eine Hälfte zwischen einer und drei Wochen, die andere Hälfte mehr als drei Wochen. Bei Privatversicherten müssen nur 4 Prozent über drei Wochen warten. Gar keine Wartezeit hatten demnach zuletzt 32 Prozent der Kassen- und 38 Prozent der Privatpatienten.

Angesichts einer Steigerung bei den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) rief der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Köhler die Ärzte zum Maßhalten auf. Der Anteil der Versicherten, die vom Arzt eine solche Leistung angeboten bekommen haben, stieg leicht von 22 Prozent im Jahr 2008 auf nun 24 Prozent. Fast jeder Fünfte fand allerdings die vom Arzt eingeräumte Bedenkzeit vor solchen Behandlungen zu kurz. Die Ärzte sollten mit diesem Bereich sensibel umgehen, sagte Köhler.

Der Befragung zufolge ist ein Großteil aller Patienten mit der ärztlichen Behandlung zufrieden. 91 Prozent aller Befragten sprachen von einem guten bis sehr guten Vertrauensverhältnis zu dem Arzt, den sie in den letzten zwölf Monaten zuletzt besucht haben. Auch die Fachkompetenz beurteilten 92 Prozent der Umfrageteilnehmer positiv.

Für die repräsentative Untersuchung befragte das Marktforschungsunternehmen im September 2011 telefonisch 2.048 zufällig ausgewählte Bürger.