Angesichts fehlender Praxen auf dem Land und zu voller Notaufnahmen empfehlen Berater der Bundesregierung eine grundlegende Neuorganisation des Gesundheitsangebots. Trotz vielfältiger Reformen gebe es im System weiterhin Über-, Unter- und Fehlversorgung, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Ferdinand Gerlach, bei der Vorstellung eines neuen Gutachtens.
Nötig sei eine gezieltere Steuerung. Patienten sollten besser informiert und durch das sehr komplexe Gesundheitswesen gelotst werden.
Der Sachverständigenrat präsentierte eine Reihe von Vorschlägen für eine effektivere Planung des Angebots, das auch stärker verzahnt werden sollte. „Vor allem Kliniken und Praxen, zwischen denen eine unsichtbare, aber sehr folgenreiche Mauer verläuft, arbeiten in Deutschland eher nebeneinander als im Interesse des Patienten miteinander“, heißt es in dem Gutachten.
Eine entscheidende Rolle bei der Steuerung sollten Hausärzte und neue zentrale Stellen spielen, die Patienten zu Praxen oder Notaufnahmen leiten.
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