Ärzte ohne Grenzen

Patent-Pool genügt nicht dpa/APOTHEKE ADHOC, 17.02.2009 10:35 Uhr

Berlin - 

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die Pläne des britischen Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline (GSK) zu verbilligten Arzneimittel und einem Patent-Pool für Entwicklungsländer kritisiert. Effektiver als ein Preisnachlass sei die Marktfreigabe für Generika, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation. Dadurch könnten die Preise in vielen Fällen um bis zu 99 Prozent fallen, so die Ärzte ohne Grenzen.

GSK hatte am Wochenende angekündigt, seine Medikamentenpreise in den 50 ärmsten Ländern der Welt deutlich zu senken. Der Konzern will unter anderem Aids-Medikamente zu einem Viertel des Preises anbieten. Doch laut Ärzte ohne Grenzen verdienen viele Menschen in armen Ländern weniger als einen US-Dollar pro Tag. Für sie blieben die reduzierten Medikamente weiter unerschwinglich.

Glaxo hatte außerdem angekündigt, einige Patente in einem Pool für andere Forscher zugänglich zu machen. Die Ärzte ohne Grenzen kritisierten, dass der Konzern Aids-Medikamente ausdrücklich aus dem Patent-Pool ausgeschlossen habe.