Große Aufregung in Stolberg: Der kleine Luftkurort im Harz dient gerade als Kulisse für eine neue ZDF-Komödie. Für eine Szene mit Bastian Pastewka wurde eine Apotheke am Dienstag in Beschlag genommen.
In der malerischen 1200-Einwohner-Gemeinde dreht Ziegler Film gerade Szenen für „Der Sommer nach dem Abitur“. Drei Freunde, gespielt von Pastewka, Hans Löw und Fabian Busch, wollen den nach Ende der Schulzeit verpassten Konzertbesuch bei ihrer Lieblingsband Madness endlich nachholen. Auf dem Weg zum Gig wird ihr Verhältnis untereinander auf harte Proben gestellt, jeder hat sich unangenehmen Wahrheiten zu stellen.
Auf der Reise muss die von Pastewka gespielte Figur Alexander Halt in einer Apotheke machen. Er braucht dringend Medikamente, denn sein Koffer ist ihm schon kurz nach Antritt der Fahrt abhanden gekommen. „Unsere Apotheke schien als Drehort geeignet, sie ist in einem alten Fachwerkhaus“, erinnert sich Christian Reckziegel, Inhaber der Hirsch-Apotheke. „Die Produktionsfirma sprach uns an, wir waren sofort dazu bereit.“
Im Film werde die Offizin etwa zweieinhalb Minuten zu sehen sein. Doch der Aufwand dafür sei immens gewesen: „Zunächst bereiteten wir den Verkaufsraum vor. Dafür musste die Sichtwahl umgestellt werden. Wir halfen dabei, Aufsteller vorübergehend wegzuräumen und prägnante Marken zu überkleben, damit sie nicht aus Versehen Schleichwerbung gemacht wird.“ Auch der Dreh selbst habe ungeahnte Zeit in Anspruch genommen: „Die Szene wurde zuerst aus der einen und nach der Mittagspause dann aus der anderen Richtung gedreht“, beobachtete Reckziegel. „Das dauerte beide Male eine gute Stunde.“
Die Apothekenangestellte wurde von einer Schauspielerin gemimt. „Es wäre interessant gewesen, da selbst mitzuspielen, aber für einen Laien wäre das vermutlich etwas schwierig geworden“, glaubt Reckziegel. „Die Szene musste ja sehr oft wiederholt werden. Wer weiß, ob ich das so präzise hinbekommen hätte.“ Während der gesamten Zeit sei der Betrieb so gut es ging aufrecht erhalten worden. „Wir haben ja einen Versorgungsauftrag zu erfüllen“, betont Reckziegel. „Wir haben zum Teil durch einen Nebeneingang bedient, unsere Kunden reagierten sehr verständnisvoll.“
Zu den vier Apothekenangestellten gesellte sich ein gutes Dutzend aus der Filmcrew. So ganz genau konnte Reckziegel den Überblick nicht behalten. „Das war ein ständiges Rein und Raus. Der eine war für das Licht verantwortlich, der andere stand an der Kamera, der nächste kontrollierte am Monitor, ob die Einstellungen stimmten“, hat der Pharmazeut beobachtet. „Da wusste jeder, was er zu tun hat. Wir fanden es spannend, dem Team dabei über die Schulter zu schauen.“
Pastewka habe keine Starallüren gezeigt, so der Apotheker. „Er war zu jedem Teammitglied gleich freundlich. Nach den Dreharbeiten kam er auf mich zu und bedankte sich herzlich. Ich konnte noch ein Erinnerungsfoto mit ihm machen.“ Und dann sei die Crew schon wieder weg gewesen. Der Stadt Stolberg bleibt Pastewka nach Angaben der Produktionsfirma noch ein paar weitere Tage erhalten. Der Sendetermin für den Film steht noch nicht fest.
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