Arzneipflanzen

Passionsblume vs. Rosmarin dpa/APOTHEKE ADHOC, 23.11.2010 13:59 Uhr

Würzburg - 

Konkurrenz der Heilpflanzen: Nachdem der Naturheilkundeverein „NHV Theophrastus“ im Juni Rosmarin (Rosmarinus officinalis) als „Heilpflanze des Jahres 2011“ ausgerufen hat, kürten Würzburger Wissenschaftler nun die Passionsblume (Passiflora incarnata) zur „Arzneipflanze des Jahres 2011“.

Ihre Extrakte wirkten beruhigend und angstlösend, urteilte der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“. Zugleich habe sie die wohl schönste Blüte der Welt. Die Pflanze werde unter anderem bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafproblemen und nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. In Kombination mit Baldrian werde der beruhigende Effekt noch verstärkt. Die beste Wirksamkeit lasse sich mit Extrakten aus den Blättern erzielen.

„Untersuchungen am Menschen haben zudem ergeben, dass Passionsblumenextrakt eine gute angstlösende Wirkung besitzt“, teilte der Studienkreis mit. Welche Inhaltstoffe dafür verantwortlich sind, sei bislang unbekannt. Vermutet werde aber, dass die Hauptwirkung auf Flavonoiden beruht. Passionsblumen stammen ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Weltweit gibt es den Angaben zufolge mehr als 400 Arten.

Der Studienkreis ist an der Universität Würzburg angesidelt. Die Medizinhistoriker, Ärzte, Apotheker und Biologen wählen seit 1999 die Arzneipflanze des Jahres. Das Gewächs soll eine interessante Kultur- und Medizingeschichte aufweisen, seine Wirkung soll erwiesen sein.