Inhaberin für Kurzzeitparker

Parkplätze: „Will nicht permanent rausrennen und kontrollieren“

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Berlin -

Parkplätze sind für Apotheken ein wichtiger Standortvorteil. Wenn nicht genug vorhanden sind, gibt es mitunter Reibereien. Barbara Braun-Ottes von der Falken Apotheke in Frankfurt am Main kennt das Problem. Die Inhaberin unterstützt auf Nachfrage des Ortsbeirats einen Antrag für mehr Flächen – und fürchtet jetzt, dass nur Plätze für Schwerbehinderte geschaffen werden. „Davor habe ich Angst“, sagt sie.

Braun-Ottes führt ihre Apotheke im Stadtteil Ginnheim. Im Umkreis gebe es zu wenig Parkplätze. Für die Angestellten sei die Situation in Ordnung, denn entweder kämen sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder fänden früh morgens noch einen freien Platz. Anders sehe es für die Kundschaft aus und auch die im Haus liegende Arztpraxis und deren Patientinnen und Patienten seien betroffen.

Zwei bis vier Parkplätze gemietet

Die Apothekerin bietet selbst zwei Parkplätze an, die oft von Nicht-Apothekenkunden belegt seien oder von großen Autos so blockiert, dass keiner mehr dort parken könne. „Meine Apothekenkunden parken dort brav und es passen vier kleine Autos hin. Ich will auch nicht permanent rausrennen und kontrollieren“, sagt sie. Doch schlimmstenfalls verliere sie Kundschaft, wenn diese ihr Auto nicht in der Nähe abstellen könnten.

Aus dem Ortsbeirat heraus wurde sie gefragt, ob sie einen Antrag für Kurzzeitpark-Flächen vor ihrer Apotheke unterstütze. „Wir haben daran Interesse und auch die Ärztin unterstützt den Antrag.“ Die Medizinerin habe keine Möglichkeit, Flächen für ihre Patientinnen oder Patienten anzumieten.

Doch der Antrag sei über das Ziel hinausgeschossen, erklärt Braun-Ottes. Denn plötzlich sei von alleinigen Flächen für Menschen mit einer schweren Behinderung die Sprache. „Die kommen aber oft gar nicht in die Apotheke, sondern ließen sich die Arzneimittel liefern oder abholen. Das bringt mir nichts.“

Apotheke ist kein Luxus

Auch für die Arztpraxis seien Kurzparker-Flächen sinnvoller, so die Apothekerin. Im Beirat wolle man jetzt den Antrag neu formulieren und die Pharmazeutin hofft, dass Flächen für jedermann geschaffen würden. Denn ein Behindertenparkplatz in der Nähe werde nur selten genutzt. „Es ist zuletzt schwierig für Geschäfte geworden“, erklärt sie die Parkplatzsituation. Doch eine Apotheke und eine Arztpraxis seien eben kein Ort für Luxus oder Konsum. „Hier geht es um einen besonderen Status.“ Die Inhaberin hofft, dass sich das Blatt noch wendet.

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