Zollbehörden haben weltweit gefälschte Arzneimittel im Wert von 41 Millionen US-Dollar (rund 31 Millionen Euro) sichergestellt. Bei der Aktion „Pangea VI“ haben Ermittler aus über 100 Ländern eine Woche lang zusammengearbeitet, um den illegalen Handel mit Arzneimitteln zu bekämpfen. In Deutschland wurden knapp 28.000 Tabletten und Kapseln aus dem Verkehr gezogen.
Weltweit haben die Behörden wurden vom 18. bis 25. Juni 522.000 Pakete untersucht: Dabei wurden knapp 10 Millionen Arzneimittel beschlagnahmt. Außerdem wurden 9600 Internetseiten abgeschaltet, die gefälschte Medikamente vertrieben. 58 Personen wurden festgenommen.
In Deutschland wurde die Aktion von Zollkriminalamt (ZKA) und Bundeskriminalamt (BKA) koordiniert: Die Beamten richteten ihr Augenmerk vor allem auf Post- und Kurierdienste, die ausländische Versender illegaler oder gefälschter Arzneimittel nutzen. Allein an den Zolldienststellen in Frankfurt und im hessischen Niederaula seien 384 Brief- und Paketsendungen fragwürdigen, vermeintlich „heilsamen“ Inhalts entdeckt worden, so das BKA. Das seien 15 Prozent mehr als im Vorjahr.
Neben den Tabletten und Kapseln wurden nach Angaben des BZA 1100 Ampullen und 7 Kilogramm Grundstoffe sichergestellt. Unter den beschlagnahmten Produkten waren 3100 Hormone und Dopingmittel.
Erstmals setzten die Ermittler am Flughafen Frankfurt einen Spürhund ein, der auf das Erschnüffeln von Arzneimitteln trainiert wurde. Mit der Hündin Quitta konnten täglich 150 Frachtsendungen zusätzlich kontrolliert und 52 Sendungen mit verdächtigen Medikamenten sichergestellt werden.
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