Schweinegrippe

Pandemrix-Reste für den Herbst

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Viele der bundesweit rund 28 Millionen übrig gebliebenen Schweinegrippe-Impfdosen werden voraussichtlich im kommenden Herbst genutzt. „Die EU-Seuchenbehörde ECDC hält es für wahrscheinlich, dass die Viren in der kommenden Saison vorherrschend sein werden“, sagte eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Zur weiteren Verwendung benötige der Impfstoff Pandemrix jedoch eventuell eine erweiterte Zulassung von der EU-Kommission.

Die Neuzulassung wird nötig, wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO entscheidet, dass es sich bei der Schweinegrippe nicht mehr um eine Pandemie sondern um eine saisonale Grippe handelt. Aufgrund der bereits gesammelten Zahlen und Daten zu dem Impfstoff erwarten Experten hier jedoch keine Probleme.

Ein Einsatz von Schweinegrippe-Impfstoff gegen die klassische Grippe ist dagegen ausgeschlossen. „Pandemrix kann nicht in den Impfstoff gegen die gewöhnliche Grippe eingebaut werden“, betonte die PEI-Sprecherin. Dieser Impfstoff werde für die Saison 2010/2011 aus drei Stämmen völlig neu entwickelt: Grippeviren der Typen B, H3N2 und H1N1 (Schweinegrippe). Pandemrix sei ein fertiger Impfstoff auf Grundlage der H1N1-Viren, der sich jedoch nicht mehr in eine der drei benötigten Komponenten zurückentwickeln lasse.

Unterdessen scheint der Weiterverkauf der Impfdosen ins Stocken geraten. Verhandlungen der Bundesländer unter der Federführung Niedersachsens mit den potenziellen Abnehmerländern Irak und Pakistan seien vorerst gescheitert, sagte ein Sprecher des thüringer Gesundheitsministeriums. Der Weiterverkauf scheiterte am „Zahlungsunwillen“ der Interessenten. Der Wert der noch vorrätigen Impfdosen liege bei rund 230 Millionen Euro.

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