Viele Kinder schnarchen nach Beobachtungen von Schlaflaboren so stark, dass es zu Atemnot und ständigen Weckreizen kommt. „Anders als Erwachsene reagieren Kinder tagsüber darauf aber weniger mit Müdigkeit, sondern mit Zappeligkeit und Unaufmerksamkeit“, sagte die Schlafforscherin Dr. Sabine Scholle vom Robert-Koch-Krankenhaus Apolda. „Sie werden deshalb oft in die ADHS-Ecke gestellt und fälschlicherweise mit Medikamenten behandelt.“
Das eigentlich von Erwachsenen bekannte Schlafapnoe-Syndrom – starkes Schnarchen mit Atemaussetzern – trete etwa bei 7 Prozent der Kleinkinder auf, verwies Scholle auf Studienerkenntnisse. „Zur Abgrenzung von ADHS sollten Kinderärzte fragen, ob die Kinder schnarchen“, sagte sie. Für eine weitergehende Diagnostik könnten diese dann in ein Schlaflabor überwiesen werden. Nach Angaben der Expertin behandeln mindestens 50 der rund 300 Schlaflabore bundesweit auch Kinder.
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