Betrug mit Urkundenfälschung

Ozempic: Ein Jahr Freiheitsstrafe für Rezeptfälscher

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Berlin -

Mit gefälschten Rezepten zogen zwei Verdächtige durch die Kleinstadt Melle in Niedersachsen. In mehreren Apotheken versuchten sie, an das Diabetes-Medikament Ozempic (Semaglutid) zu gelangen – teilweise mit Erfolg. Doch nicht alle Apotheker ließen sich täuschen: In einer Apotheke wurde die Polizei alarmiert. Am Amtsgericht in Osnabrück wurde der 35-jährige Beschuldigte nun verurteilt.

Die 35- und 53-jährigen Angeklagten sollen im Juli des letzten Jahres in drei Apotheken in Melle gefälschte Rezepte für Ozempic vorgelegt haben. Zunächst versuchten die Täter, das begehrte Medikament durch die Vorlage eines gefälschten Kassenrezepts zu erlangen. In einem Fall gelang ihnen der Betrug offenbar, zwei Packungen wurden ausgehändigt.

Apothekerin erkannte Fälschung

Als sie erneut gefälschte Rezepte in weiteren Apotheken vorlegten, wurde eine Apothekerin misstrauisch und verweigerte die Ausgabe. Daraufhin versuchten es die Täter mit einem gefälschten Privatrezept. Auf letzteres bekamen sie wohl erneut Medikamente ausgehändigt. In einer dritten Apotheke ließ man sich nicht täuschen, die Fälschung wurde erkannt und die Polizei gerufen. Bis zum Eintreffen der Beamten gelang dem Mitarbeitenden nach Angaben der Polizei, die Betrüger in ein Gespräch zu verwickeln. Die Polizisten kontrollierten die Männer und leiteten im Juli 2023 ein Strafverfahren wegen gewerbsmäßigem Betruges ein.

Betrug mit Urkundenfälschung

Nun musste sich einer der Angeklagten vor Gericht in Osnabrück verantworten. Das Verfahren gegen die zweite beschuldigte Person musste eingestellt werden, da ihr Aufenthaltsort nicht bekannt ist, teilte das Gericht mit. Der beschuldigte Rezeptfälscher wurde wegen Betrugs mit Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten beantragt, der Verteidiger plädierte auf Freispruch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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