Polizei stellt Präparate sicher

Ozempic: Apothekenteam beendet Diebeszug

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Berlin -

Nachdem ein Rezeptfälscher im Umland aktiv ist, wird Apothekeninhaber Volker Seubold von Kolleginnen und Kollegen vorgewarnt. Und tatsächlich: Der Betrüger läuft in seiner Hubertus-Apotheke in Bamberg auf. Die Polizei kann den Fälscher schließlich festnehmen und die ergaunerten Präparate zurückbringen.

„Beide Apotheken haben leider erst nach der Abgabe festgestellt, dass es sich um eine Fälschung gehandelt hat“, berichtet der Inhaber. Im Nachgang riefen sie bei der angegebenen Praxis in Berlin an, informierten ihren Kollegen. „Da hatte der vermeintliche Kunde bereits bei uns angerufen und gefragt, ob wir Ozempic vorrätig haben.“ Das Apothekenteam war entsprechend vorgewarnt.

Anstandslose Festnahme

„Ich habe dann direkt bei der Polizei angerufen und gebeten, dass sie jemanden vorbeischicken“, berichtet der Apotheker. Aber: Die Beamten forderten von Seubold, dass der sich erneut melden soll, wenn der Betrüger bei ihm in der Apotheke steht. Auch die angegebene Praxis informierte der Apotheker. „An dem Tag war ich bereits der Vierte, der anrief.“ Der Patient war der Praxis unbekannt.

Dann tauchte der Fälscher tatsächlich auf, wollte die Fälschung einlösen. Dadurch, dass das Apothekenteam auf die Beamten warten musste, stand sie vor der Herausforderung, den Betrüger in der Apotheke zu halten. „Der wurde schnell unruhig, wollte wissen, warum es so lange dauere“, erinnert sich Seubold. „Wir haben dann im Hintergrund ein bisschen geraschelt und ihm erklärt, dass wir die Ware noch auspacken müssen. Die Polizei kam dann zum Glück rechtzeitig.“

Der Fälscher reagierte laut Inhaber gelassen auf seine Festnahme, ging anstandslos mit den Beamten mit. „Mich hat gewundert, dass er das so hat mit sich machen lassen, er hätte noch genug Zeit gehabt, um zu verschwinden.“ Vor der Tür wartete ein vermeintlicher Komplize, der ebenfalls festgenommen wurde.

Ware sichergestellt

„Die anderen Apotheken haben ihre Ware zum Glück am selben Tag wiederbekommen. Weder ihnen selbst noch der Kasse wurde geschadet“, berichtet Seubold.

Ihm selbst ist bei der Verordnung nur aufgefallen, dass Vor- und Nachname des Patienten vertauscht waren; darüber hinaus stammte das Rezept aus der weit entfernten Hauptstadt. „Bei Rezepten aus solcher Distanz sind wir entsprechend vorsichtig. Ansonsten war das Rezept sehr gut gemacht.“

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