OTC schlägt Arztbesuch APOTHEKE ADHOC, 27.02.2015 14:53 Uhr
In den vergangenen zwölf Monaten waren 79 Prozent der Deutschen mindestens einmal erkältet, 15 Prozent sogar mindestens dreimal. Dabei ziehen die Erkältungspatienten die Selbstmedikation mit OTC-Arzneimitteln einem Arztbesuch vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov unter 1025 Personen.
Bei der Behandlung ihrer Erkältung greifen die Deutschen demnach am liebsten auf Erkältungs- und Kräutertees (30 Prozent) sowie rezeptfreie Arzneimittel (29 Prozent) zurück. Gut ein Fünftel der Befragten erhoffe sich aber auch durch freiverkäufliche Arzneimittel Besserung, so der Ergebnisbericht.
Der Arztbesuch steht bei den Patienten hingegen nicht so hoch im Kurs: Nur 11 Prozent der Befragten nähmen verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung eines grippalen Infekts ein.
Weiter heißt es, bei der Suche nach dem richtigen Erkältungsmittel stünden für die Befragten eine hohe Wirksamkeit (48 Prozent), geringe Nebenwirkungen (40 Prozent) und Verträglichkeit mit anderen Medikamenten (30 Prozent) am stärksten im Vordergrund. Der Ausweis „Made in Germany“ sei bei der Kaufentscheidung nachrangig.
Im Ranking der beliebtesten Mittel gegen Erkältung liegt ACC Akut (Hexal) auf Platz 1 mit 26 Prozent vor Grippostad C (Stada) auf Platz 2 mit 22 Prozent der Stimmen. Auf Platz 3 folgen etwas abgeschlagen mit je 12 Prozent die Präparate Wick MediNait (P&G), NeoAngin (Klosterfrau) und Sinupret (Bionorica).
Laut der YouGov-Umfrage ist die Zahlungsbereitschaft bei den Deutschen hoch, sobald es um die Gesundheit geht. 38 Prozent haben im selben Zeitraum mehr als 20 Euro für Erkältungsmittel ausgegeben, 8 Prozent sogar mehr als 50 Euro.
Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der OTC-Forschung bei YouGov, beobachtet ein stetiges Wachstum im OTC-Markt, aber auch eine dynamische Umorientierung der Verbraucher: „Neue Medien und mobiles Internet verändern auch in diesem Markt das Such-, Informations- und Kaufverhalten dramatisch.“