Apothekentest

HR: Apotheker feilschen nicht

, Uhr
Berlin -

Der Hessische Rundfunk (HR) hat in Apotheken nach Schnäppchen bei OTC-Präparaten gesucht. Im Verbrauchermagazin „m€x“ wollten die Autoren in fünf Apotheken bei den Erkältungsmitteln Nasic, Bronchicum (beides Klosterfrau) und Meditonsin (Medica) sogar feilschen. Das Ergebnis: Keine der Apotheken war bereit, mit den günstigeren Angeboten einer Center-Apotheke gleichzuziehen.

In dem gestern ausgestrahlten Beitrag besuchte das Fernsehteam mit dem Flyer einer Center-Apotheke Kollegen in Frankfurt am Main. Nasic kostete laut dem Angebot statt 6,25 Euro nur 2,99 Euro, Bronchicum Elixir wurde für 4,99 Euro statt 7,50 Euro und Meditonsin für 5,97 Euro statt 9,97 Euro angeboten. Die Autoren suchten diese Schnäppchen im „m€x-Check“ auch in anderen Apotheken. „Fünf Mal versuchen wir es und werden nirgendwo fündig“, lautete das Ergebnis.

Da günstige Angebote laut HR eher die Ausnahme sind, wollten die Autoren in der Offizin über den Preis verhandeln: „In keiner Apotheke ist man bereit, mit unseren drei reduzierten Erkältungsmitteln gleichzuziehen“, hieß es in dem Bericht.

Moderatorin Claudia Schick fragte in dem Verbrauchermagazin bei Professor Dr. Gerd Glaeske nach, warum es keine Preisschlachten unter Apotheken gebe. Der TV-Gesundheitsexperte erklärte, dass sich derzeit etwa 20 Prozent aller Apotheken an einem Preiswettbewerb beteiligten. „Von Verbraucherseite wäre ein Preiswettbewerb sicherlich interessant“, so Glaeske. Allerdings sollten günstige Arzneimittel kein Anreiz sein, ein „große Schublade voll zu kaufen“.

Auch Apotheker kamen zu Wort: Andreas Hermening erklärte, dass Apotheken die Preise selbst gestalten. „Sie können bei so einem Laden sicher sein, dass die Kampfpreise nicht für alle Artikel gelten, sondern dass dafür natürlich bei anderen Artikeln höhere Preise verlangt werden. Sogar höhere als die empfohlenen Preise“, so der Inhaber der Dornbusch Apotheke.

In der Arnsburg Apotheke sagte Inhaber Holger Seyfarth, dass er beispielsweise nur Nachlässe auf Freiwahl-Produkte gebe. Bei Kosmetik, Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminprodukten stünden Sicherheitsbedenken weniger im Vordergrund.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte