Die Meinung, dass Osteoporose nur Menschen im Rentenalter betrifft, ist weit verbreitet. Zwar trete die Erkrankung im Kindes- und Jugendalter nur selten auf, allerdings sei sie unter anderem häufig mit starken Schmerzen verbunden, sagt Professor Dr. Reiner Bartl vom Osteoporosezentrum in München.

Osteoporose verursache in dem jungen Alter zudem oft multiple Frakturen und lebenslange Bewegungseinschränkungen. Ursachen seien sehr unterschiedlich, so Bartl. So könnten die Juvenile Arthritis, zystische Fibrose, Anorexia nervosa, chronische Lebererkrankungen, Morbus Crohn, aber auch Medikamente wie Glukokortikoide oder Antiepileptika eine Osteoporose im Kindes- und Jugendalter hervorrufen.

Knochenbrüche in den Extremitäten gehörten zum klinischen Bild der Erkrankung. Ebenfalls seien Frakturen der Wirbelkörper ein mögliches Anzeichen. Treten Knochenbrüche bereits im Kleinkindalter auf, müsse an eine Osteogenesis imperfecta (Glasknochenkrankheit) gedacht werden. Die Osteoporose kann Bartl zufolge effektiv und einfach mit Bisphosphonaten behandelt werden.