Durch das enge Einwickeln von Säuglingen in Tücher steigt aus Sicht einer Kinderorthopädin das Risiko für Fehlstellungen der Hüfte. „Wir haben mittlerweile eine ganze Menge an guter Literatur, die zeigt, dass das Pucken ein Problem ist“, sagte Dr. Tamara Seidl, Expertin der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (Degum). Daten aus Deutschland gebe es dazu jedoch bislang nicht. Beim Pucken wird das Baby nach einer speziellen Technik bis zum Hals in Tücher eingewickelt. Das soll helfen, Babys zu beruhigen.
Bei der Wickeltechnik wirken laut Seidl Kräfte auf die Hüfte, die deren natürliches Wachstum einschränken. Das Gelenk reife dann nicht normal aus. Unbehandelt könne es sein, dass die Kinder später hinken. Nach Angaben Seidls empfahlen Hebammen in den vergangenen Jahren die Methode verstärkt wieder. An Ärzten sei das weitgehend vorbeigegangen.
Im Osten Deutschlands wurden Hüftprobleme bei Babys früher unter anderem mit Spreizhosen vorgebeugt – laut Seidl unbedenklich.
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