Organspende

Tiefstand bei Herztransplantationen dpa, 19.02.2013 15:28 Uhr

Berlin - 

Die Herzchirurgen in Deutschland beklagen einen Mangel an Spenderorganen. Die Zahl der Herztransplantationen habe einen „historischen Tiefstand“ erreicht, teilte die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) am Rande ihrer Jahrestagung mit. Als Grund nannte sie den Organspende-Skandal vom vergangenen Jahr. Dieser habe zu einer starken Verunsicherung und einem Rückgang der Zahl der Spenderherzen geführt. Eine Trendwende sei nicht absehbar.

„Ein normaler Patient hat kaum eine Chance, an ein Spenderherz zu kommen“, sagte DGTHG-Präsident Professor Dr. Friedrich Wilhelm Mohr. Den bundesweit mehr als 1000 Patienten auf der Warteliste hätten zuletzt jährlich rund 320 Spenderherzen gegenübergestanden. „Die Organe, die gespendet werden, bleiben den besonders dringlichen Fällen vorbehalten.“

Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 327 Herzen transplantiert worden, sagte Mohr. Dies sei der geringste Wert seit Beginn der Zählungen 1994. In dieser Zeit habe es im Schnitt pro Jahr mehr als 420 Transplantationen gegeben. Besonders stark sei der Rückgang in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gewesen, nachdem der Organspende-Skandal Schlagzeilen gemacht hatte.