Transplantationsmedizin

Organspende-Skandal: Fahrlässige Tötung?

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Im Göttinger Organspende-Skandal wird nun neben Bestechlichkeit auch wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Es bestehe der Anfangsverdacht, dass durch Manipulationen in der Klinik Menschen andernorts gestorben seien, sagte der zuständige Staatsanwalt. Zwei Ärzte sollen medizinische Daten manipuliert haben, um ihre Patienten auf der Warteliste für Spenderorgane nach oben zu schieben. Dadurch könnten andere, die kein Organ erhalten haben, gestorben sein. Die Mediziner könnten nach Worten des Staatsanwaltes fahrlässig oder bedingt vorsätzlich gehandelt haben.

Nach einer anonymen Anzeige mit dem Hinweis auf einen möglichen Organhandel an der Göttinger Klinik ermittelt die Braunschweiger Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben seit Jahresbeginn wegen möglicher Korruption. Um den Totschlagsverdacht kümmert sich indes die örtlich zuständige Göttinger Staatsanwaltschaft. Beide Staatsanwaltschaften gehen von monatelangen weiteren Ermittlungen aus.

Insgesamt werden 23 Fälle aus den Jahren 2010 und 2011 untersucht. „Wir haben noch keinen konkreten Hinweis auf einen Geldfluss, der eine Bestechung belegt“, so eine Braunschweiger Staatsanwältin. Ob der Organspende-Skandal über Göttingen hinaus Kreise zieht, lasse sich noch nicht abschätzen. Sollten sich Hinweise ergeben, dass Patienten auch an andere Zentren vermittelt worden seien, müssten die Ermittlungen entsprechend ausgedehnt werden. Geprüft werde, ob weitere Mitarbeiter in den möglichen Skandal verwickelt sind.

 

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