Organspende

Patientenschützer fordern mehr Transparenz dpa, 03.06.2014 10:03 Uhr

Staatliche Lösung gefordert: Patientenschützer Eugen Brysch kritisierte, jedes Transplantationszentrum könne machen, was es wolle. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert mehr Transparenz bei

Organtransplantationen. Die zentrale Frage sei, ob es bei der Verteilung

der Organe gerecht zugehe, sagte Vorstand Eugen Brysch den Stuttgarter

Nachrichten. „Die Bevölkerung will sicher sein, dass die Regeln für

die Organspende für alle Empfänger gleich sind.“

Dazu müsse auch klar geregelt werden, an welche Gerichte sich Schwerstkranke wenden können, wenn sie eine Arztentscheidung überprüfen lassen wollen. Derzeit würden sich Verwaltungs-, Sozial- und Landgerichte gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben.

Brysch forderte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf, zu klären, in welchem Umfang Ausländer in Deutschland Organe erhalten. Dem Bericht zufolge will Eurotransplant die Regel aufgeben, dass 5 Prozent der Spenderorgane an Patienten gehen können, die nicht im Eurotransplant-Gebiet wohnen. Dazu gehören neben Deutschland auch die Benelux-Länder, Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien.

Brysch kritisierte, jetzt könne jedes Transplantationszentrum machen, was es wolle. „Und es geht um viel Geld. Denn diese ausländischen Patienten sind Privatzahler. Hier muss schnell eine staatliche Lösung her.“