Organspende als Pflichtentscheid

In Sachen Organspende sind mehr als 40 Prozent der Deutschen dafür, dass jeder Erwachsene zu einer Entscheidung verpflichtet wird. Das geht aus einer Befragung der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Die vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier unterstützte Regelung sieht vor, dass jeder Bürger zu seiner Organspende-Bereitschaft befragt wird. Im Falle einer Zusage soll das „Ja“ auf dem Personalausweis, im Führerschein oder auf der Krankenversicherungskarte vermerkt werden.

Jeder dritte Befragte sprach sich dafür aus, dass die Zustimmung zur Organspende wie bislang freiweillig erteilt werden kann. Weitere 23 Prozent befürworteten die Einführung einer Widerspruchslösung: Demnach wäre jeder Bürger ohne Befragung Organspender, es sei denn er oder sie widerspricht ausdrücklich dagegen.

Die Umfrage zeigte weiterhin, dass derzeit nur etwa 18 Prozent aller Bundesbürger einen Organspendeausweis haben. Fast 90 Prozent der Befragten hätten aber angegeben, einer Organspende „positiv gegenüber zu stehen“. Die TK hatte für die Umfrage im Mai 1003 Personen durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragen lassen.