Drogenkonsum

Online-Ratgeber zu Legal Highs dpa, 17.04.2012 10:10 Uhr

Frankfurt / Main - 

Verpackt in bunte Tütchen und getarnt als Räuchermischung, Badesalz oder Düngerpillen – und somit vermeintlich legal: Der Verkauf synthetischer Drogen über das Internet boomt nach Einschätzung von Fachleuten. Die Wirkung und langfristigen Risiken der „Legal Highs“ seien jedoch nicht erforscht, warnen sie. Eine in Deutschland einzigartige Internet-Plattform des Frankfurter Drogenreferats und des Drogenhilfe Vereins Basis bietet jetzt Informationen über die Substanzen. Unter der Adresse www.Legal-High-Inhaltsstoffe.de können sich Konsumenten und Interessenten anonym beraten lassen und Analysen der Freiburger Gerichtsmedizin lesen.

Mehr als 40 der psychoaktiven Substanzen seien 2010 aufgetaucht – so viele wie nie zuvor, sagte Gesundheitsdezernentin Manuela Rottmann (Grüne). Tendenz steigend: „Das explodiert von Jahr zu Jahr“, sagte Karsten Tögel von Basis. Der Verein hat zusammen mit dem Drogenreferat das Online-Portal entwickelt. „Die Konsumenten nehmen unfreiwillig an einem großen Feldversuch teil“, sagte die Leiterin des Drogenreferats, Regina Ernst. Die Zusammensetzung der synthetischen Drogen variiere von Tütchen zu Tütchen. Die synthetischen Cannabinoide könnten eine bis zu 800-fache Wirkung von Cannabis haben, sagte Tögel.

Die Stoffe fallen unter das Arzneimittelgesetz, ihr Verkauf ist somit strafbar. Vom Betäubungsmittelgesetz erfasst zu werden, setze dagegen ein langwieriges Verfahren voraus, sagte Rottmann. „Das ist ein Katz- und Mausspiel. Auf die Verbote wird schnell mit neuen Angeboten reagiert.“