Ökotest bewertet Reiseapotheke APOTHEKE ADHOC, 03.06.2019 08:28 Uhr
Mit immer größeren Schritten in Richtung Sommer und der damit verbunden Urlaubszeit nahm sich Ökotest des Themas Reiseapotheke an: Was darf im Urlaub nicht fehlen und welche Präparate müssen auf jeden Fall dabei sein? Insgesamt 45 rezeptfreie Medikamente wurden unter die Lupe genommen.
Ganz oben im Test standen die Mittel gegen Durchfall: Vor allem bei Fernreisen sollte man immer daran denken, entsprechende Präparate im Gepäck zu haben. Unterschieden wurde im Test zwischen Durchfallmittel für Erwachsene und Kinder sowie Elektrolytmischungen. Bei den Erwachsenen schnitten drei Loperamid-haltige Präparate mit der Note „sehr gut“ ab: Hexal, Ratiopharm und 1A Pharma. Berücksichtigte Faktoren bei der Bewertung waren die Testergebnisse der Wirksamkeitsbelege und Beipackzettel, die der Hilfsstoffe sowie weitere Mängel.
Bei den Präparaten für Kindern wurde auf Trockenhefe-haltige Produkte zurückgegriffen. Auch hier schneiden die drei Präparate Perenterol Forte, Perenterol Junior und Yomogi mit „sehr gut“ ab. Das vierte Produkt in der Kategorie Diarrhoesan-Saft, welcher Apfelpektine und Fluidextrakt aus Kamillenblüten enthält, bekommt die Note 2. Ökotest macht hier auch nochmal auf die enthaltenen 1,5 Volumen-Prozent Alkohol aufmerksam. Elotrans und Oralpädon spielen auch bei ihrer Benotung in der Kategorie Elektrolytmischungen vorne mit: „sehr gut“ für beide. Das Humana Elektrolytpulver liegt mit „gut“ knapp dahinter.
Eine weitere Kategorie betrifft die Magen-Darm-Region: Mittel gegen Übelkeit sind ebenfalls in den meisten Reiseapotheken zu finden und kommen vor allem bei allgemeiner Reiseübelkeit oft zum Einsatz. Getestet wurden Emesan 50 mg Tabletten (Dimenhydramin), Superpep Reise 20 mg Kaugummis (Dimenhydrinat) und Zintona Kapseln mit Ingwerwurzelstock-Pulver. Letzteres konnte mit „gut“ abschneiden. Die beiden „chemischen“ Präparate bekamen die Note „befriedigend“. Im Zuge dessen weist Öko-Test nochmal auf Suchtpotenzial und Nebenwirkungen bei den Wirkstoffen hin.
Eine weitere Kategorie bezieht sich auf die Indikation Fieber und Schmerzen. Auch hier wurde bei den Mitteln zwischen Erwachsenen-Version und einer solchen für Kinder unterschieden. Bei den Erwachsenen wurden neun Präparate verschiedener Wirkstoffe und Hersteller getestet: Aktren Forte, Alka Selzer, Ben-u-ron, Ibudolor, Ibuprofen AL, Naproxen Schwörer, Paracetamol AbZ, Paracetamol Ratiopharm und Vivimed mit Coffein. Bei der Beurteilung der Präparate gab es nichts zu meckern: Alle Mittel wurden mit 1 benotet.
Bei den Schmerz- und Fiebermitteln für Kinder wurden insgesamt zwölf Produkte mit Paracetamol oder Ibuprofen in verschiedenen Darreichungsformen bewertet. Bei den Präparaten mit Paracetamol wurden die Zäpfchen von 1A Pharma, AbZ, Aliud, Ratiopharm sowie Ben-u-ron-Zäpfchen berücksichtigt. Bei den Säften waren es der Saft von Aliud, 1A Pharma, Hexal und Ratiopharm. Bezogen auf den Wirkstoff Ibuprofen wurden Nurofen Junior Zäpfchen und Nurofen Junior 2-prozentiger Saft sowie der 40 mg/ml Sirup von Abz. Auch hier war das Ergebnis eindeutig: „Sehr gut“ für alle. Die einzige Anmerkung bei dem Test bezog sich auf die Paracetamol-Zäpfchen: Die Verpackungen weisen PVC/PVDC oder andere chlorierte Verbindungen auf. Der guten Benotung tut das aber keinen Abbruch.
Die letzten beiden Kategorien bezogen sich auf äußerliche Beschwerden. Hier wurden auch die Mittel zur Wunderversorgung mittels Wundschnellverband (im Volksmund Pflaster), unter die Lupe genommen: Unter acht Produkten wurden neben einigen Drogerieprodukten auch die Pflaster-Strips von Dracoplast, Gothaplast und Hansaplast bewertet. Hier gab es bei keinem Produkt etwas auszusetzen, alles bekamen Note 1. Bei den Mitteln bei Insektenstichen und Sonnenbrand wurden drei Hydrocortisonpräparate benotet: „Gut“ gab es für Ebenol 0,25 Prozent, Fenihydrocort 0,25 Prozent und Hydrocort 1A Pharma 0,5 Prozent. Bemängelt wurde hier der Zusatz von Carbomer als Hilfsstoff.