Öko-Test bewertet Antiallergika APOTHEKE ADHOC, 28.01.2011 15:16 Uhr
Kurz vor dem Beginn der Heuschnupfensaison hat Öko-Test insgesamt 74 verschreibungsfreie Antiallergika unter die Lupe genommen: Während mehr als zwei Drittel der oralen Arzneimittel mit der Note „sehr gut“ abschnitten, wurde dieses Urteil nur an jedes fünfte Augentropfen-Präparat vergeben. Bei den Nasensprays wurde keines der Produkte mit „sehr gut“ ausgezeichnet.
Die in Augentropfen verwendeten Wirkstoffe könnten grundsätzlich empfohlen werden, heißt es im Test. Hauptkritikpunkt ist die Verwendung von Konservierungsmitteln. Von den 24 geprüften Augentropfen haben ausschließlich fünf unkonservierte Einzeldosis-Präparate ein „sehr gut“ erhalten. Dazu zählen Cromo-CT (CT), Crom-Ophtal Sine (Dr. Winzer Pharma), Cromo-ratiopharm (Ratiopharm), Cromo-Stulln (Pharma Stulln) sowie Vividrin Iso (Dr. Mann). Einzeldosen mit Natriumedetat wurden um eine Note herabgestuft. Weil 15 der Präparate Natriumedetat plus Benzalkoniumchlorid enthalten, erhielten sie lediglich „ausreichend“ oder „mangelhaft“.
Nasensprays kommen dagegen nicht ohne Konservierungsmittel aus: Sieben der 14 getesteten Präparate, die die Wirkstoffe Cromoglicinsäure oder Azelastin plus Natriumedetat behinhalten, wurden mit „gut“ beurteilt. Der Zusatz von Benzalkoniumchlorid gibt wiederum Punktabzug. Paradox ist den Testern zufolge, dass die Substanz Benzalkoniumchlorid, die selbst Allergien auslösen kann, Antiallergika zugesetzt wird.
Erfreulich sind dem Test zufolge die Ergebnisse der oralen Präparate: So wurden 69 Prozent der 36 Arzneimittel mit „sehr gut“ und fünf mit „gut“ bewertet. Sie enthalten die Antihistaminika der zweiten Generation Cetirizin und Loratadin. „Befriedigend“ gab es für Wirkstoffe der ersten Generation wie Dexchlorpheniramin, Dimetinden und Clemastin. Sie machen müde und können die Verkehrstüchtigkeit beeinflussen.
Die Kombination von Cetirizin mit Pseudoephedrin (Reactine Duo, McNeil) empfehlen die Tester nicht. Pseudoephedrin sei wegen potenzeiller Nebenwirkungen mit einem schlechten Nutzen-Risisko-Verhältnis behaftet. Bewertet wurde daher mit „mangelhaft“.