Abnehm-Shakes

Öko-Test: Almased und Yokebe fallen durch

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Berlin -

Es ist Januar – da sind die Fitnessstudios traditionell voller, die Nachfrage nach Abnehmprodukten ist größer. Wenn der Vorsatz und Wunsch abzunehmen in Richtung Diätdrinks geht, kann Öko-Test hier nur zwei Produkte empfehlen, eins davon ist auch in Apotheken erhältlich. Die anderen sind unter anderem wegen ihrer hohen Schadstoffbelastung aufgefallen. Abgestraft wurden unter anderem die Klassiker Almased und Yokebe. Grundsätzlich können die Pülverchen aber das, was sie versprechen: Beim Abnehmen helfen. 

Die Nase vorn hat der „Abnehm Shake“ von Doppelherz aktiv, der sowohl über Apotheken als auch Drogerien vertrieben wird. Abgewertet wurde das Queisser-Produkt aber unter anderem wegen des Einsatzes umstrittener Süßstoffe sowie der irreführenden Werbung mit Vanilleschoten auf der Verpackung, ohne dass echte Vanille enthalten ist. Außerdem passe nicht zur Health-Claims-Verordnung, dass in der der ersten Woche der Ersatz von drei Mahlzeiten empfohlen wird statt nur von zwei.

Insgesamt bezieht sich Öko-Test auf die Inhaltsstoffe und Informationen der 17 getesteten Produkte, nicht auf deren Wirkweise oder Effizienz. Die Testkritirien sorgten dafür, das zwei Drittel der Produkte durchfielen. Weitere bekannte Pulver aus der Apotheke der insgesamt 17 Produkte im Test waren zudem Yokebe, Almased sowie die Shakes von Body Attack Diet Shake, Slimfast, Beavita, Nu3 und Layenberger. Während Yokebe immerhin noch auf ein „befriedigend“ kommt – hier wurden erhöhte Mineralölbestandteile beanstandet – wurden alle anderen Produkte mit „mangelhaft“ (Slimfast) oder sogar „ungenügend“ abgestraft.

Zu den Kritikpunkten bei Almased gehören erhöhte Rückstände von Mineralölbestandteilen, fehlende Angaben zu Inhalt und Anwendung sowie Werbung mit Selbstverständlichkeiten oder fragwürdigen Auslobungen. Auch bei den anderen Zubereitungen führten teils stark erhöhten Konzentratione von Mineralölbestandteilen zu Abwertungen um bis zu vier Noten. Mangelnde Deklaration und unzureichende Hinweise zur Diät ergaben einen weiteren Abzug um bis zu drei Noten. Umstrittene Verdickungsmittel wie Natriumcarboxymethylcellulose oder Süßstoffe wie Sucralose oder Saccharin wurden ebenfalls negativ bewertet.

Die Drinks seien in allen Fällen schnell angerührt und enthalten pro Portion auch nur 200 bis 250 Kalorien. Trotzdem sollen sie satt machen und so ein bis zwei Mahlzeiten ersetzen, um entweder das Gewicht zu halten oder zu reduzieren. Damit seien sie „besser als irgendeine exotische Crash-Diät“, so der Leiter des Instituts für Ernährungsmedizin an der TU München, Professor Dr. Hans Hauner. Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH), die beispielsweise durch Schmieröle aus dem Produktionsprozess in die Produkte gelangen können, wurden in immerhin sieben Produkten in so hoher Konzentration gefunden, dass dafür vier Noten abgezogen wurden.

Gekauft wurden die Produkte durchweg in Drogerien und Onlineshops, eine ergänzende und zumindest eine mangelnde Deklaration ausgleichende Beratung durch Apotheken fiel somit weg.

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