Silikonskandal

NRW sucht PIP-Opfer

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Allein in Nordrhein-Westfalen haben Frauen an 25 medizinischen Einrichtungen minderwertige Brustimplantate des französischen Herstellers Poly Implant Prothèse (PIP) erhalten. Diese Zahl nannte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Düsseldorfer. Am häufigsten sollen die Implantate im Regierungsbezirk Düsseldorf zum Einsatz gekommen sein.

Laut Informationen der WAZ-Mediengruppe haben neun Kliniken und sechs Arztpraxen die minderwertigen Implantate verwendet. Derzeit prüften die Bezirksregierungen, bei wie vielen Frauen die Implantate eingesetzt worden seien, sagte der Ministeriumssprecher. Mit einer Bilanz sei Ende Januar zu rechnen.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP wollen auch Hunderte Südamerikanerinnen als Nebenklägerinnen in Frankreich vor Gericht ziehen. Unter Berufung auf den Anwalt der Frauen meldete die Agentur, ein argentinischer sowie ein venezolanischer Opfer-Verband hätten entsprechende Schritte eingeleitet. Auch aus Brasilien und Kolumbien würden ähnliche Initiativen von betroffenen Frauen erwartet.

Weltweit sollen zwischen 400.000 und 500.000 Frauen minderwertige Silikonkissen der französischen Firma erhalten haben. In Deutschland rät mittlerweile auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) betroffenen Frauen, sich die Implantate herausoperieren zu lassen. Denn auch ohne Risse könne gesundheitsgefährdendes Silikon austreten. Wie viele Frauen in Deutschland die Empfehlung betrifft, war laut BfArM bis zuletzt unklar.

 

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