November-Babys haben einer Studie zufolge eine höhere Lebenserwartung als Menschen mit Geburtstag im Mai. Bei der Analyse von mehr als sechs Millionen Herz-Kreislauf-Todesfällen in Deutschland fanden Greifswalder Forscher heraus, dass im November geborene Frauen im Durchschnitt 7,3 Monate älter wurden als Frauen, die im Mai zur Welt kamen. Bei Männern betrug der Unterschied demnach sogar 11,7 Monate. Die in der Studie berücksichtigten Menschen waren zwischen 1992 und 2007 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestorben.
Dem Team der Universität Greifswald zufolge stieg die Lebenserwartung bei Frauen und Männern vom Geburtsmonat Mai an jeden Monat, bis sie im November den Höchststand erreichte. Dann sank sie wieder. Ein Vergleich von Daten aller Todesursachen zeigte eine ähnliche Kurve. Das Phänomen sei in Norddeutschland genauso erkennbar gewesen wie in Süddeutschland, in West- wie in Ostdeutschland, in Bundesländern mit höherer und niedrigerer Lebenserwartung, in ländlichen Gegenden und in Großstädten.
Warum sich die Lebenserwartung offenbar mit dem Geburtsmonat zusammenhängt, ist den Forschern zufolge noch unklar. „Neben meteorologischen Daten oder der Sonnenlichtexposition sind auch viele andere Einflussgrößen denkbar“, sagte Dr. Thorsten Reffelmann von der Universität Greifswald. Dazu zählten Nahrungsangebot und Ernährungsgewohnheiten in der Schwangerschaft, Luftverschmutzung, Infektionskrankheiten im Laufe eines Jahres oder auch das Ausmaß körperlicher Bewegung, welches ebenfalls jahreszeitlichen Schwankungen unterliege.
Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt und dem Statistischen Landesamt Sachsen. Die Ergebnisse sind im Journal of the American College of Cardiology veröffentlicht.
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