Notfallkontrazeptiva

Kardinal: Kirche darf Patienten nicht abweisen

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Kardinal Reinhard Marx hat die Abweisung einer mutmaßlich vergewaltigten jungen Frau in zwei katholischen Kliniken in Köln scharf kritisiert. „Niemand darf abgewiesen werden“, so der Erzbischof von München und Freising bei einem Gottesdienst anlässlich des Welttags der Kranken am Montag. „Wir stehen für die ein, die niemanden haben, besonders für die, die Gewalt erlitten haben, getreten, geschunden sind.“

Es sei bedenklich, wenn der Eindruck entstehe, die Kirche weise Menschen in Not ab, sagte er. „Wir alle müssen uns selbstkritisch fragen: Wie stehen wir vor Obdachlosen, Vergewaltigten oder Menschen, die in der Familie Gewalt erleben?“

Gerade kirchliche Krankenhäuser hätten den Auftrag, medizinische Versorgung und geistlichen Trost zu verbinden, so Marx. „Die medizinische Versorgung ist erst dann fortschrittlich, wenn sie den Menschen nicht aufteilt, sondern den ganzen Menschen in den Horizont der Hoffnung stellt.“ Die Diskussion um die vergewaltigte Frau „möge uns ermahnen, dass wir in diesem Zeugnis glaubwürdig sind“.

Das Erzbistum Köln war massiv in die Kritik geraten, nachdem eine mutmaßlich vergewaltigte junge Frau an zwei katholischen Krankenhäusern abgewiesen worden war. Hintergrund war Unsicherheit im Umgang mit der „Pille danach“.

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