Zum einen werfe eine Kastanie nicht nur Laub, sondern auch Früchte und Schalen ab. Der Platz vor der Apotheke müsse somit öfter saubergemacht werden. Der Gemeinderat habe sich deswegen für eine rotblühende Kastanie entschieden, die wenig Früchte trage und auch sonst sehr unkompliziert sei, so Maria Ziegler vom Planungsbüro Zimmermann & Meixner. Sie hat das Pflanzenkonzept für Nonnenhorns Ortskern auf einer Gemeindesitzung vorgestellt. An der Sitzung nahm auch Schwantes teil.

Nicht ausgeräumt ist eine weitere Eigenschaft, die gegen die Baumart spricht: „Die Kastanie ist ein Flachwurzler“, sagt Schwantes. Das bedeutet, dass ihre Wurzeln nicht in die Tiefe, sondern in die Breite wachsen. Die Wurzeln würden die Pflastersteine des Vorplatzes nach oben drücken und den Belag somit kaputt machen.

Zudem befänden sich am geplanten Standort des Baumes Wasserleitungen und Telefonkabel. „Bauarbeiter haben gesagt, dass es schwer wird, an der Stelle überhaupt einen Baum zu pflanzen“, gibt Schwantes zu bedenken.

Die Hausbesitzerin hatte sich vor dem Gemeinderat für eine Linde ausgesprochen. „Das geht aber nicht, da nur 20 Meter entfernt schon eine Linde steht“, sagt Schwantes. So sei der Vorschlag zurückgewiesen worden. „Dabei hätte man gemeinsam eine Alternative suchen können.“

Schwantes vermutet allerdings, dass sich der Gemeinderat bereits auf die Kastanie festgelegt hat. „Sie wollen um den Stamm herum eine Rundbank bauen und sehen das in Gedanken schon vor sich“, sagt sie. Es sei daher schwer, sie von der Vorstellung noch abzubringen.

Inzwischen hat sich Schwantes mit einer Kastanie abgefunden. „Vielleicht überlegen sie es sich auch noch einmal anders“, sagt sie. Im April sollen die Bäume angepflanzt werden, bis dahin könnten sich die Planer noch umentscheiden.