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Nippelmonster versteigert EllaOne

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Berlin -

Die „Pille danach“ ist seit mehr als drei Jahren rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Der OTC-Switch war umstritten. Vor allem Frauenärzte warnten vor der Freigabe. Die Präparate werden von Frauen im Notfall eingesetzt – umso kurioser ist, dass das Ulipristal-haltige Präparat EllaOne bei Ebay zum Verkauf eingestellt wurde.

Der Nutzer mit dem klangvollen Namen „nippelmonster“ versteigerte EllaOne vom französischen Hersteller HRA Pharma für einen Schnäppchenpreis. Insgesamt wurden 13 Gebote abgegeben. Der Preis lag zum Schluss bei 8,5 Euro – die Auktion war noch mehr als einen Tag angesetzt. In der Beschreibung des privaten Anbieters stand kurz und knapp „Anti Baby Pille“. Lediglich in der Überschrift wurde auf „Notfall“ verwiesen. Eine genauere Erklärung gab es nicht.

Der Händler verschickt den Artikel aus Gau-Odernheim in Rheinland-Pfalz. Die Versandkosten betrugen knapp 5 Euro. Der Artikel soll neu, unbenutzt und unbeschädigt sein. Das Angebot wurde vom Internetkonzern entfernt und ist nicht mehr verfügbar. Bei dem Anbieter handelt es sich vermutlich um eine Frau, da der Rest der rund 50 weiteren angebotenen Artikel vornehmlich Babykleidung, Schwangerschaftsbücher und Umstandsmode ausmacht.

Kontrazeptiva gehören regelmäßig zu den illegalen Angeboten über Ebay. Auch bei Ebay Kleinanzeigen wechselten Anti-Babypillen oft die Besitzerin. Die verschreibungspflichtigen Arzneimittel wurden beispielsweise aus Spanien mitgebracht, mussten aber aus gesundheitlichen Gründen abgesetzt werden.

Ein Ebay-Mitglied bot bereits Kontrazeptiva gratis an – Käufer sollten aber für die Umverpackung von Jubrele (Desogestrel, MSD) zahlen. Die Händlerin benötigte die Pille nicht mehr. Sie wies explizit darauf hin, nur die Verpackung inklusive Gebrauchsinformation zu verkaufen. „Als Geschenk gratis dazu – fünf Packungen á 28 Filmtabletten, verschweißt.“

Die Ebay-Filter prüfen nicht jeden Artikel. Stattdessen setzt der Konzern auf eine Sicherheitssoftware, die Angebote nach bestimmten Suchbegriffen durchkämmt. Die Nutzer, die Rx-Medikamente angeboten haben, werden laut Unternehmensangaben per E-Mail auf den Verstoß hingewiesen. Auch Sanktionen seien möglich.

Apotheken- und rezeptpflichtige Arzneimittel dürfen auf Internetportalen wie Ebay oder Amazon eigentlich nur von zugelassenen Versandapotheken verkauft werden. Die Sache wird allerdings unterschiedlich bewertet: Die Staatsanwaltschaft Zwickau hatte beispielsweise die Ermittlungen gegen eine Ebay-Händlerin eingestellt, weil sie nur den Restbestand ihrer verschreibungspflichtigen Clexane-Fertigspritzen abgegeben habe. Die Staatsanwaltschaft Aurich hingegen hatte einen Verkäufer zu einer Geldstrafe von 750 Euro verdonnert.

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